Mohr, Erna

Die Hamburgerin Erna Mohr (11. 07. 1894 – 10. 09. 1968) war die Tochter eines Lehrers. Sie studierte wie ihr Vater Pädagogik und war dann zunächst an einer Volksschule für Mädchen von 1914 bis 1919, daraufhin von 1919 – 1934 in 2 anderen Schulen mit gemischten Klassen angestellt.

Steckbrief:

Name: Mohr
Vorname: Erna
Geboren: 11. Juli 1894
Verstorben †: 10. September 1968
Nationalität: Deutsche

 

Beschreibung:

1934 schied sie aus dem Schuldienst aus und wurde Abteilungsleiterin des Zoologischen Museums in Hamburg wurde. Im Jahr 1946 wurde sie im zum „Zoologischen Staatsinstitut und Zoologisches Museum“ umbenannten Museum als Kustos der Wirbeltierabteilung übernommen und arbeitete dort bis zu ihrer Pension.

Mohrs wesentliche Aufgaben waren die Bereitstellungen und Erweiterung der zoologischen Sammlungen. Ein nicht unbedeutender Teil ihrer Arbeiten ging im 2. Weltkrieg bei der Bombardierung Hamburgs verloren. Sie begann nach diesem Krieg mit dem sofortigen Neuaufbau der Sammlungen. Sie war Erstbeschreiberin zahlreicher Tierspezies,z.B. des Schulterklappendoktorfisches (Acanthurus nigricandi Duncker &Mohr, 1929) und etlicher Fischarten der Gatung der Halbschnäbler (Zenarchopterus), z.B. Z. clarus Mohr, 1926 und Z. xiphophorus Mohr, 1934.

Frau Mohr beschäftigte sich auch mit lebenden Tieren und war z.B. die erste Person, die verwaiste Fledermausjunge mit einem Saugfläschen aufzog. Sie war erfolgreich bei der Mitarbeit zur Erhaltung des Wisents und arbeitete ab 1927 bei der „Internationalen Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“, gegründet in Berlin, für einige Jahrzehnte als Zuchtbuchführerin. Dr. Heinz – Georg Klös, damaliger Direktor des Zoologischen Gartens Berlin (siehe Biografie in diesem Lexikon), urteilte: „Sie hat sich um den Wiederaufbau der Wisentzucht besonders hohe Verdienste erworben“.

Die Zoologin Erna Mohr wurde mit verschieden Ehrungen bedacht.

  • 1944 wurde sie zum Mitglied der Kaiserlich – Leopoldinisch – Karolinischen Akademie der Naturforscher in Halle ernannt
  • 1950 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität München und
  • 1954 wurde sie Ehrenmitglied des Verbandes deutscher Zoodirektoren
  • 1984, zu ihrem 90. Geburtstag, wurde in Hamburg eine Straße nach ihr benannt, die „Erna – Mohr – Kehre“ in Hamburg – Bergedorf.

Dr. h.c. Erna Mohr publizierte ca. 15 Bücher, von denen einige hier beispielsweise zitiert werden und ein Kapitel über die Meerschweinchenverwandten in Grzimeks Tierleben (Thenius, Mohr und Heinemann, 1970 und 1979).

 

Einzelnachweise:

  • Mohr, Erna: Der Wisent Westarp – Wiss. – Verl. – Ges., Hohenwarsleben 2003 Nachdruck der 1. Aufl., Akad . Verlagsgellschaft Geest & Portig, Leipzig 1952
  • Mohr, Erna: Der Seehund Westarp –Wiss. – Verl. – Ges., Hohenwarsleben, 2003 Nachdruck der 1.Aufl., Ziemsen –Verl., Wittenberg (Lutherstadt) 1955
  • Mohr, Erna: Fliegende Fische Westarp – Wiss. – Verl. – Ges., Hohenwarsleben, 2004 Nachdruck der 1. Auflage, Ziemsen – Verl., Wittenberg (Lutherstadt) 1954
  • Mohr, Erna: Ungarische Hirtenhunde Westarp – Wiss. – Verl. – Ges., Hohenwarsleben 2004 Nachdruck der 2. Aufl., Wittenberg (Lutherstadt), Ziemsen - Verlag 1969
  • Thenius, Erich, Erna Mohr und Dietrich Heinemann (Hrsg:): Die Meerschweinchenverwandten, Seiten 413 – 447 In: Grzimeks Tierleben, Säugetiere 2, 11 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG,München 1979
  • Wikipedia (DE): Erna Mohr (2008)