Der Ornithologe Prof. Dr. Wilhelm Meise wurde am 12. 9. 1901 geboren und starb im Alter von 100 Jahren in Hamburg am 24. 8. 2002 (Journal of Ornithology, abgekürzt J. Ornithol., 2003).
Steckbrief:
Name: | Meise |
Vorname: | Wilhelm |
Geboren: | 12. September 1901 |
Verstorben †: | 24. August 2002 |
Nationalität: | Deutscher |
Beschreibung:
Erststaunlich viele Ornithologen erreichen ein hohes Lebensalter, so ein Aufsatz von Sontag im J. Ornithol. (2002). Er schreibt „Jedenfalls liest sich die Liste überalt gewordener Vogelspezialisten überaus beeindruckend. Erst kürzlich feierte Vesta Stresemann, die Frau und Mitarbeiterin des legendären Berliner Museumskustoden Erwin Stresemann ihren 100. Geburtstag.......Mit Bernhard Rensch, Wilhelm Meise und Ernst Mayr zog er in den zwanziger Jahren drei „werdende Meister“ in seinen Bann,deren Arbeit in der Wissenschaftsgeschichte tiefe Spuren hinterlassen hat – gelinde gesagt!“ Meise eiferte den zuvor genannten Ornithologen Stresemann, Rensch und Mayr (das „Berliner Kleeblatt“) nach,indem er auch mit diverse Forschungsreisen unternahm, Vogelarten beschrieb und Museumskurator bzw. -kustos wurde. Er arbeitete als Museumskustos in Dresden, Berlin und zuletzt in Hamburg.
„War es die Freude an Vögeln oder dass konservierende Fluidum der musealen Arbeit, was ihn selbst als Höchstbetagtem noch wach hielt? Waren es schlicht die Gene und die gesunde Luft, die der pensionierte Kustos eine Generation lang im gepflegten hanseatischen Umlamdmilieu rüstig genoss?...............Gibt es magische Kräfte für ein überlang währendes Leben?
Ein Vierteljahrhundert gab der Zoologe Meise das Handbuch der Oologie Schönwetter & Meise (1981), eine Art Atlas der Eierkunde heraus – es blieb unvollendet, obwohl 43 Lieferungen erschienen sind (Sontag, 2002). Zurückgekehrt aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien fand er Dresden in Schutt und Asche. Sein Lehrer Stresemann half ihmund vermittelte seinem ehemaligen Schüler im Berliner Museum die Kusodenstelle für Säuger. Als Meise nach Hamburg ging,war er zunächst für die Weichtiere zuständig,bevor er sich seiner Neigung,den Vögeln, zuwenden durfte (Sontag, 2002).
Prof. Dr. Wilhelm Meise wurde seit 1928 Mitglied des Vereins Sächsischer Ornithologen (VSO) und dann auch Ehrenmitglied der VSO. Er publizierte zahlreiche Schriften,von denen einige zitiert werden und vor allem die in GRZIMEKS TIERLEBEN betont werden sollen.
Einzelnachweise:
- J. of Ornithol.: Prof. Dr. Wilhelm Meise 12. 9. 1901 – 24.8. 2002 144 (1), 110 – 111 (2002)
- Meise, Wilhelm (1Hrsg und 2Autor:): 1Die Kranichvögel, 79 – 137,2Kampfwachteln, 131 – 136 In: Grzimeks Tierleben, Vögel 2, 8 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München,1980
- Meise, Wilhelm: (1 & 2 Hrsg): 1Die Sperlingsvögel,115 und 116, 2 Die Singvögel,161 und 162 In: Grzimeks Tierleben, Vögel 3, 9 1970 Kindler Verlag AG,Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co.KG, München 1980
- Schönwetter, Max und Wilhelm Meise (Hrsg.): Handbuch der Oologie Akademie Verlag Berlin, 1981
- Sontag, Walter: Vogelkunde als Jungbrunnen. Erstaunlich viele Ornithologen erreichen ein hohes Lebensalter Journal für Ornithologie 143 (1), 116 – 127 (2002) Wiener Zeitung, Artikel aus dem Extralexikon http://www.wienerzeitung.at/
- Steinheimer, F.D.: Obituary Prof. Dr. Wilhelm Meise (Nachruf Prof. Wilhelm Meise) Bull. Brit. Ornithologist´s 122 (4), 241 – 242)
- Verein Sächsischer Ornithologen (VSO):