Hass, Hans H.R.

Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Aber man weiß soviel, dass Hans H. R. Hass von Jugend an fasziniert vom Unbekannten und Mysteriösen war. 1937 endeckte er für sich ein riesiges, reiches und unerforschtes Gebiet, den Ozean! Damals gab es grauenhafte Legenden und Gerüchte um Haie, Seeschlangen und Monster. Hass tauchte im Ozean, nur "bewaffnet" mit Taucherbrille und Speer und fand eine märchenhafte Welt, die ihn nicht mehr los ließ. Er baute 1938 seine erste Unterwasserkamera, um seine Elebnisse dokumentieren zu können. Das war der Beginn der modernen Unterwasserfotografie. Letztere förderte sein Talent zur Boebachtung.

Steckbrief:

Name: Hass
Vorname: Hans H. R.
Geboren: 23. Januar 1919
Verstorben †: 16. Juni 1913
Nationalität: Österreicher

 

Beschreibung:

 Er, quasi ein Fisch unter Fischen, erlebte Dinge, die nie jemand zuvor gesehen hatte, da andere Wissenschafler zu furchtsam waren, die Riffe, Haie und mutmaßliche Seemonster zu erforschen. Zuvor ein sportlicher "Waghals", wandte er sich bald ernster Wissenschaft zu. Bereits 1941 entwickelte Hass die erste Tauchausrüstung zur freien Bewegung im Ozean für längere Zeit. Seine Erfindungen machten ihn zu einem Tauch - Pionier und er wurde dadurch zum Begründer des Tauchens, einem Sport, dem sich mittlerweise Millionen von Leuten widmen. Er selbst sagte das weltweite Wachstum des Tauchens voraus. Gegenwärtig gibt es ca. 8 Millionen Sporttaucher, die die Unterwasserwelt erkunden, und ganze Industriezweige der Sport - Branche leben davon.

Von Wien zog er nach Berlin, wo er über 100 Vorträge hielt. Er wünschte seine Zuhörer über die wahre Natur der Haie zu informieren, führte neue Forschunsmethoden ein und sammelte genug Geld für ein Forschungsschiff. Mit 23 Jahren, 1942, kaufe er das Schiff "Seeteufel" von Graf v. Luckner. Ende des 2. Weltkrieges verlor Hass sein Schiff und sah sich mit den Ruinen seines Lebens konfrontiert.

Aber Hans Hass gab nicht auf, seine Ziele zu erreichen. Mit einem unerschütterlichen Glauben fuhr er fort, an seinen Projekten zu arbeiten und erreichte, was keiner glauben konnte: Er borgte ein Schiff, statte es adäquat aus und starte 2 lange Expeditionen in den Pazifik und den Indischen Ozean. Diese 2 Expeditionen auf der "Xarifa" und die so gewonnenen wissenschaflichen Resultate der Ozeanografie gingen als wichtige Ereignisse in die Geschichte ein. Als unkonventioneller und brillianter Denker lieferte er neue Inspirationen für die Ozeanografie.Ohne weitere Unterstützung öffentlicher Institute schuf er zahllose Dokumentarfilme, schrieb viele Bücher und hielt Vortäge und Vorlesungen über sein Fachgebiet (Jung,1994). Prof. Dr. Irenäus Eibl -Eibesfeldt, Schüler von Konrad Lorenz, Teilnehmer an den Expeditionen Hans Hass´ auf dem Forschungsschiff "Xarifa" und der Meeresbiologe Wolfgang Klausewitz benannten 1959 die von ihm auf Malediven entdeckten Röhrenaale nach ihm und seinem Schiff mit "Xarifania hassi",die nach Klauswitz und Eibl - Eibesfeldt benannte Röhrenaal wird als "Orgasia maculata Klausewitz & Eibl -Eibesfeldt" bezeichnet (Brandes, 1970 und 1980). Mit seinem langjährigen Freund Prof. Dr .phil. Irenäus Eibl - Eibesfeldt (1967) publizierte er über Aspekte menschlichen Verhaltens bei Naturvölkern, das mit versteckter Kamera gefilmt wurde (Eibl - Eibesfeldt. 1973).

Nach der Expedition in die Karibik und den ersten Fachartikeln stieg Hass 1940 vom Studium der Rechtwissenschaften auf Zoologie um und wurde 1943 promoviert.

Von 1949 - 2005 erhielt Hass besondere Ehrungen und Auszeichnungen,z. B.
1949: "Erster Preis des Bundeskanzlers für die beste Filmidee für einen östereichischen Propaganafilm"
1959: "Outstanding Underwater Photographer of the Year 1959, Los Angeles" ("Hervorragender Unterwasserfotograf des Jahres 1959, Los Angeles"). Das wurde als "Oscar der Unterwasserfotografie" betrachtet.
1977: Er wurde Professor der Universität Wien
1987: Wissenschaftsmedaille der Stadt Wien
1994: Goldene Ehrennadel des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST)
1999: Hass erhielt in diesem Jahr 4 Ehrungen, u. a. den "Konrad - Lorenz - Staatspreis für Umwelt-schutz"(HIST, 2006).

2000: Hass gründete in diesem Jahr das "Hans - Hass - Institut für submarine Forschung und Tauchtechnik (HIST)" als Nachfolgeinstitut des "Internationalen Instituts für Submarine Forschung (IISF)" in seiner Wahlheimat des Fürsentums Liechtenstein. Ziel war die Unterwasserwissenschaft im Dienst der Allgemeinheit. Dieses Institut soll die Arbeit der Universitäten ergänzen und ist ein zentrales Forum für den wissenschaftlichen Austausch. Das im Institut befindliche Hans - Hass - Archiv verwaltet den wiss. Nachlass von Hass (u.a. Über- und Unterwasserfotos, Bücher, Filme, Tonbänder und TV - Interviews)

Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte seine zweite Frau Lotte. Sie trug zu den Erfolgen ihres Mannes wesentlich bei. Sie trug u. a. zum Erfolg seiner Filme bei und war eine vielseitige Unterwasserfilm - Regisseurin und selbst Fotografin. Abgesehen von ihrer außergwöhnlichen Geschicklichkeit bei Aktionsdarstellungen war sie eine talentierte Schriftstellerin und erregte Aufsehen mit einem ihrer Bücher (Jung,1994).

Eine innere Unruhe des Wissenschaftlers Hass ließ ihn nicht auf seinem Lorbeeren ausruhen. Er sucht neue Herausforderungen. Sein eigentliches Interesse waren die "Geheimnisse der Natur und des Lebens". Während er 1943 an seiner Inaugural - Dissertation (Doktorarbeit, siehe oben!), die ein Meilenstein der Ozeangrafie wurde, arbeite, entwickelte er Konzepte der Wachstumsgesetze, die Einblick in das Geheimnis des Lebens und seiner Gesetze lieferten. Hass studierte Korallenriffe und Atolle und zeigte die Regelmäßigkeiten ihrer Entwicklung. Während seiner Expeditionen auf der "Xarifa" dachte er bereits daran, einen Vergleich der menschlichen und tierischen Entwiclung zu ziehen (Jung, 1994).

Nach Expeditionen in Ostafrika und Südasien entstanden erste TV - Serien, 1961 ertsmals auch über Landlebewesen. Es folgten Verhaltensforschungen und 1963 bis 1966 die von ihm entwicklelte Energon - Theorie (Energiebilanzierung in Lebewesen - Kombination von Evolutionsbiologie und Thermodynamik -). Diese Theorie wurde von der Wissenschaftswelt nicht anerkannt und gilt demnach als pseudowissenschaftlich (Wikipedia, 2007). Er behandelte auch Umwelt- und Wirtschaftsthemen und erhielt 1977 den Professorentitel (siehe auch oben!) der Universität Wien (Wikipedia, 2007). Das Leben von Hans Hass bildet 3 Schwerpunkte:

  • 1. Unterwasserjagd und Ozeanografie (Tauchen und Fotografie)
  • 2. Tauchen von dem Forschungsschiff "Xarifa" aus als neue Methode der Ozeanografie über die Dauer von 15 Jahren. Diese Periode war die Zeit seiner ersten Gedanken über die Theorie der Evolution, der systematischen Forschung und der Evolution der Spezies.
  • 3. Seine dritte Lebensphase wird bestimmt durch eine engere Forschung über Menschen. In dieser Phase warnt und drängt Hans Hass als ein Kämpfer für Naturschutz und für die Rückkehr zu den Ursprüngen der Menschheit (Jung, 1994).


Das Tauchmagazin "Nullzeit" (2004) gratulierte ihm zu seinem 85. Geburtstag und würdigte die Leistungen des "Wissenschaftlers Hans Hass", indem es u.a. wörtlich schrieb " Zu seinem Lebenswerk gehören neben seinen spektakulären Aufnahmen und seinen Vorträgen aber auch eine Unzahl wissenschaftlicher Erkenntnise. Er entdeckte die ersten Putzerfische, publiziere hunderte wissenschaftliche Bücher zum Thema Unterwasserbiologie und führte unzählige Forschungsreisen mit seinen Forschungsschiffe durch, die er aus den Einnahmen seiner Vortragstätigkeit finanzierte.......Ab 1962 beschäftigt er sich mit Atomphysik und energietransformation, entwickelte den Begriff Energon (siehe oben!) und führte Verhaltensforchungen am Menschen mit einer neu entwickelten Filmtechnik....durch....1964 gründete er die erste Forschungsstelle zur biologischen Analyse menschlichen Verhaltens des Instituts für Humanethologie in Liechtenstein durch. Hans Hass veröffentlichte über 20 Bücher und mehr als 70 Filme".

Hass tauchte im Januar 2005 im Alter von 86 Jahren vor den Malediven, um die Folgen der Tsunamikatastrophe unter Wasser festzustellen.

Eine ausführliche Darstellung von dem Leben des Hans Hass findet sich bei dem Greenpeace - Magazin (2007). Hier werden u.a. die wissenschaftlichen Arbeiten des Tauchpioniers, Haiforschers und Unterwasserfilmer hervorgehoben.


Einzelnachweise:

  • Brandes Carl - Heinz (Dr.,Kustos, Leiter des Aquariums, Überseemuseum Bemen): Die Aaalartigen Fische In:Grzimeks Tierleben, Fische 1, Band 4, Seiten 164 - 180 und Sytematische Übersicht Seite 488 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1980
  • Eibes -Eibesfeldt Irenäus: Der vorprogrammierte Mensch. Das Ererbte als bestimmender Faktor im menschlichen Verhalten Verlag Fritz Molden, Wien - München - Zürich 1973
  • Eibes - Eibesfeldt Irenäus und Hans Hass: Neue Wege der Humanethologie Homo,18, 13 - 23 (1976)
  • Greenpeace - Magazin: Der alte Mann und das Meer (Seite nicht mehr verfügbar)
  • HIST: Hans - Hass - Institut für Submarine Forschung und Tauchtechnik (HIST) www.hist-net.de (2007)
  • Jung Michael: Diving Pioneer, Oceanographer,and Naturalist (Tauchpionier, Ozeanograf und Naturwissenschaftler) (1994)
  • Nullzeit: Hans Hass. Der 85. Geburtstag des Tauchpioniers (2004)
  • Wikipedia (DE): Hans Hass (2007)