Grzimek, Bernhard

Bernhard Klemens Maria Grzimek (Aussprache: etwa Dschimek), Sohn des Justiziarrates Paulfranz Grzimek und seiner Frau Margot wurde am 24. 04. 1909 als jüngstes von 6 Kindern in Neiße (Oberschlesien) geboren. Nach seiner Reifeprüfung beginnt er ein Studium der Zoologie und Tiermedizin in Leipzig und promoviert danach in Berlin zum Doktor der Tiermedizin. Um sein Studium zu finanzieren leitete er zunächst eine Geflügelfarm und einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe Berlins. Grzimek heieratete Frau Hildegard Prüfer,mit der er 3 Söhne hatte.

 

Steckbrief:

Name: Grzimek
Vorname: Bernhard
Geboren: 24. April 1909
Verstorben †: 13. März 1987
Nationalität: Deutscher

 

Beschreibung:

Nach dem Studium arbeite Grzimek zunächst als Tierarzt für Geflügelkrankheiten,wechselte jedoch sodann ins Reichsernährungsministerium, wo er sich um Hühnerseuchen,die Güte deutscher Eier und um die Rindertuberkulose (Ammerkung: Rinder – TBC verursacht durch das Mycobacterium tuberculosis bovis,verwandt mit dem M. tuberculosis varietas hominis, dem Erreger der menschlichen TBC. Beide bakteriellen Erreger können beim Menschen eine TBC auslösen) kümmert. Seine wissenschaftlichen Arbeiten widmet er jedoch der Verhaltensforschung und Tierpsychologie bei Menschenaffen und Wölfen! Die Familie Grzimek lebte zu dieser Zeit in Berlin. Nachdem während des 2. Weltkriegs der Berliner Zoo durch Bomben zerstört wurde, landeten einige der geretteten Zootiere in der Wohnung Grzimeks,die dann ihr Zuhause mit Schimpansen und einem jungen Orang Utan teilten.

Im März 1945 kommt Grzimek auf der Flucht vor drohender Kriegsgefangenschaft nach Frankfurt/Main. Wegen seiner guten Englischkenntnisse setzten ihn die Amerikaner als Polizeipräsidenten ein. Er aber bemühte sich um den in Schutt und Asche liegenden Zoo und wurde am 1. Mai 1945 Direktor des Frankfurter Zoos. Mit großer Energie und sehr viel neuen Ideen baute er den Zoo wieder auf. Er reiste schließlich Anfang der 50er Jahre nach Afrika, um Tiere für seinen Zoo zu erwerben und um deren Lebensweise genauer kennenzulernen. Beindruckt von seinen Erlebnissen schrieb er dass Buch „Kein Platz für wilde Tiere“ und produzierte den gleichnamigen,berühmt gewordenen Film. Der Film „verschlang“ alle seine persönlichen Mittel und die seines Sohnes Michael (Wikipedia – Michael Grzimek, 2007). Die unerwartet hohen Einnahmen aus des Filmes stellen Vater und Sohn Tanzania National Parks ( Savanne in Nordtansania) zur Verfügung.

Im Alter von 48 Jahren lernen Vater und Sohn fliegen. Sie kauften sich eine einmotorige Dornier,lackierten diese in den berühmten Zebrasreifen und begannen in Afrika ihre umfangreichen Tierzählungen. Am 10. Januar 1959 stürzte Michael mit seiner Maschine nach Kollision mit einem Geier östlich von Serengeti ab und verunglückte tödlich. Der Film der Beiden „Serengeti darf nicht sterben“ wurde zum Welterfolg und erhielt 1960 einen Oskar. Das gleichnamige Buch wurde zum Welterfolg und in 23 Sprachen übersetzt. 1960 eschien die erste Nummer der Zeitschrift „Das Tier“,deren Herausgeber u.a. Bernhard Grzimek und der Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz waren. Diese Zeitschrift hatte ein Spektrum,das von wissenschaftlichen Beiträgen bis zur Haustiergeschichte reichte. Im gleichen Jahr wurde Grzimek zum Professor an der veterinärmedizinischen Fakultät in Gießen ernannt und erhielt den Ehrendoktor (Dr. h.c.; honoris causae = der Ehren wegen) der Humboldt – Universität Berlin.

Des Zoodirektors TV – Serie „Ein Platz für Tiere“ stand jahrelang in den 1960er und 1970er Jahren an der Spitze der Beliebtheitsskala deutscher Fernsehzuzschauer. Die Sendungen waren Familienereignisse und prägten das Naturverständnis einer ganzen Generation.

Grzimeks häufige Spendenaufrufe für die bedrohte Tierwelt hatten großen Erfolg. So erreichte er z,B. Schutzmaßnahmen für die Riesenschildkröten der Galapagos – Inseln. Diese Schutzprojekte wurden durch die Zoologische Gesellschaft Frankfurt,die Fördergesellschaft seines Zoos,abgewickelt. Grzimek warein prominenter Natur- und Tierschützer. Er protestierte gegen das Robbenschlachten in Kanada oder die Massentierhal-tung auf unseren Geflügelfarmen und legte sich mit der Pelzindustrie an.

Sein Ruf als „Tierprofessor“ nutzte er und sammelte im im Laufe der Jahre Hunderttausende von D – Mark für die „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“. In den 70er Jahren wird Grzimek von Bundeskanzler Willy Brandt zum Beauftragten der Bundesregierung für Naturschutz berufen. Jedoch tritt er bald entäuscht zurück,da er seine Vorstellungen nicht verwirklichen konnte. Grzimek, Horst Stern und 19 weitere Umweltschützer gründeten 1975 den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Er wurde für einige Jahre Präsident des Deutschen Naturschutzrings und setzte sich für die Bildung des Nationalparks Bayerischer Wald ein. Grzimek erhielt unzählige nationale und internationale Ehrungen, z. B. das Bundesverdienstkreuz und die „Goldene Kamera“. 15 Jahre nach dem Tod seines Sohnes Michael heieratete er seine verwitwete Schwiegertochter Erika. Bis 1974 blieb er Direktor des Frankfurter Zoos und ab 1971 war er zusätzlich Präsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Er ist der „Vater“ von „GRZIMEKS TIERLEBEN“, eine 13bändige Enzyklopädie zahlreicher Autoren, die Beschreibungen von Einzellern bis zum Menschen wiedergibt.

Am 13. März 1987 versagte sein Herz während einer Tigervorführung in einem Zirkus. Seine Urne wurde später an den Ngorongoro – Krater überführt, wo er heute mit seinem Sohn Michael begraben liegt (Andres – Brümmer 2007). Grzimek war Schöpfer von 3 weltberühmten Filmen und Buchautor von etwa 30 ebenso bekannten Büchern (Wikipedia – Berhard Grzimek, 2007).


Einzelverzeichnis: