Erik Zimen (12. Mai 1941 – 19. Mai 2003) Dr.Erik Zimen wuchs in Schweden auf. Seine Begeisterung für Caniden begann, als er mit 13 Jahren seinen ersten Hund bekam und außerdem ein Buch von Konrad Lorenz „So kam der Mensch auf den Hund“ als Geschenk erhielt. Von da an stand sein Berufsziel fest! Er wollte Verhaltensforscher werden wie sein großes Vorbild Konrad Lorenz (Overmeier, 2007, Radinger, 2003).
Steckbrief:
Name: | Zimen |
Vorname: | Erik |
Geboren: | 12. Mai 1941 |
Verstorben †: | 19. Mai 2003 |
Nationalität: | Schwede |
Beschreibung:
Zimen studierte Biologie, Ethologie (vergleichende Verhaltensforschung) bei dem Zoologen Prof. Dr. phil., Dr., h.c. Wolf Herre, Direktor des Instituts für Haustierforschung der Christian – Albrechts – Universität zu Kiel. Außerdem studierte er Anthropologie ( Wissenschaft vom Menschen). Zimen wurde nach seinem Staatsexamen Biologe auf dem Gebiet der Verhaltensforschung über die Evolution der Haustierwerdung und Verhaltensgenetik von Wölfen und Haushunden. Er wurde mit seiner Inauguraldissertation (Doktorarbeit) mit dem Thema „ Wölfe und Königspudel – Ein Verhaltensvergleich“ promoviert (Overmeier, 2007; Radinger, 2003).
Die Kreuzungungen von Wölfen und Königspudeln nannte er „PUWOS“. Im „Nationalpark Bayerischer Wald“ und in den Abruzzen betreute er wissenschafliche Projekte mit Wölfen. Zimen verfasste zahlreiche Bücher,z.B. „Der Wolf – Verhalten, Ökologie und Mythos“, Kosmos - Verlag, 2003 und „Der Hund – Abstammung, Verhalten, Mensch und Hund“, Goldmann Verlag 1992 (Wikipedia, 2003).
Ab 1971 war Erik Zimek über die Dauer mehrerer Jahre Mitarbeiter von Konrad Lorenz am Max – Planck – Institut in Seewiesen. Seine Wölfe wurden aus Rücksicht gegenüber den Enten und Gänsen Lorenz´ im neu gegründteten Nationalpark „Bayerischer Wald“ (Grillnöd) untergebracht (siehe oben!). Hier studierte er das Sozialverhalten von Wölfen eines Rudels. Zudem drehte viele Jahre lang Dokumentarfilme, z.B. „Wildwege“ und „Wolfsspuren“ für das Fernsehen über die Beziehung Mensch und Natur. 1976 schuf Zimen für den SDR seinen ersten Dokumentarfilm über das Verhalten des Wolfes. Es folgten zahllose TV –Reportagen für verschiedene Sender in aller Welt (Radinger, 2003).
Im Jahre 1979 ging er an die Universität des Saarlandes (Saarbrücken) ,wo er bei dem Biologen, Biochemiker und Paläontologen Prof. Dr. rer. nat. Paul Müller am Lehrstuhl für Biogeografie eine Arbeitsgruppe über die Ökologie und das Verhalten des Fuchses und weiterer einheimischer Säugetiere leitete (Overmeier, 2007; Radinger, 2003).
Als Anthropologe interessierte er sich auch für die Ökosoziologie „eines weiteren großen Jägers“ - des Menschen. Er drehte Filme und schrieb Bücher über die Völker Sibiriens und war bei den letzten Eskimos, den Inuit,auf der Tschuktchen – Halbinsel. Erik Zimen publizierte auch Bücher für Erwachsene und Kinder, die zum Teil von seiner Frau Mona illustriert wurden. Er gründete den Verein „Kinder von Grillöd“.Grillöd wurde zu einer Begegnungsstätte für Kinder. Er selbst hatte mit seiner Frau 4 Kinder.
Im Jahre 1987 verließ er die Universität, um mehr Zeit für Reisen zu haben. Fortan lebte er mit seiner Familie und seinen Tieren auf einemökologisch bewirtschafteten Bauerhof (Grillnöd) in Niederbayern, wo das Ehepaar Zimen Wanderungen und ein Kinderprojekt betreuten. Zusammen mit dem namhaften Hundeträiner und -therapeuten Michael Grewe gründete Zimen im Jahr 2002 „CANIS“, ein Zentrum für Kynologie in Haiger, das eine Vielzahl von Fortbildungsveranstaltungen rund um den Hund und eine zweijährige Ausbildung für angehende Hundetrainer und –therpeuten anbietet (Radinger, 2003).
Frau Elli, H. Radinger (2003), vormalige Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e. V. (GzSdW) und Herausgeberin des WOLFMAGAZINS und Veranstalterin der jährlichen Wolfs- und Hundetage in Wetzlar schrieb eingangs zu ihrem Porträt über Erik Zimen:
„Wir trauern um Erik Zimen, der am 19. Mai 2003 an den Folgen eines Gehirntumors gestorben ist“. Radinger (2003) äußerte noch „mit Dr. Erik Zimen verliert Deutschland nicht nur einen seiner größten Wolfsexperten, sondern auch einen Biologen, der immer ein offenes Ohr für alle Seiten und meinungen zum Thema Wolf hatten.......Wir alle werden ihn sehr vermissen....“:
Der begnadete Redner Zimen hielt oft hervorragende Referate während der alle 4 Jahre stattfindenden Tagungen der GzSdW in Bergisch Gladbach (bei Köln), den „International Symposiums on Canids. Wolf & Co.“ (Internationale Symposien über Kaniden. Wolf & Co.). Referenten aus aller Welt berichten über u.a. Wölfe, Schakale, Füchse, Rot-, Marder- und Haushunde, quasi domestizierte Wölfe (Schneider,2007).
Einzelnachweise:
- Overmeier, Jenniver: Erik Zimen (2007)
- Radinger, Elli H.: Portrait Dr. Erik Zimen (1941 – 2003) Ein Leben für die Wölfe Wolfmagazin, Seiten 6 – 9, Heft 2 (2003)
- Schneider, Peter (Dr. med. vet., Tierarzt): Hinweis auf das alle 4 Jahre stattfindende „International Symposium on Canids. Wolf & Co.“ in Bergisch Gladbach
- Wikipedia: Erik Zimen