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Marder
Datum: Montag, 14 Dezember 2009 10:03
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Allgemeine Beschreibung:

• Einleitung

Die Familie der Marder (Mustelidae) gelten als die unsprüglichsten Landraubtiere –bzw. – Beutegreifer. Herter (1970 und 1979) erwähnt 5 Unterfamilien mit 24 Gattungen und ingesamt 70 Arten. Über 40 dieser Spezies sind von ihm beschrieben und die meisten von ihnen eindrucksvollen Farbzeichnung dargestellt worden.

In diesem Lexikon wurden bislang das Sibirische Feuerwiesel, das Mauswiesel, der Streifenskunk, der Fischotter, der Vielfraß (auch Järv oder Bärenmarder) und der Seeotter (auch Meeresotter oder Kalan) beschrieben. Im Folgenden beschränken sich die Ausführungen auf Mustela lutreola und vergleichsweise mit dem Amerikanischen Nerz (Mustela vision).

• Beschreibung

Der mit dem Amerikanischen Nerz, der auch im Amerikanischen Mink oder Vison genannt wird, Der Europäischen Nerz bzw. Sumpfotter, der auch als Nörz, Krebsotter oder Steinhund bezeichet wird, ist mit dem Amerikanischen Nerz (Mustela vison), der auch Mink oder Vision (beides amerikanische Namen, die ins Deutschsprachige übernommen wurde) genannt wird, verwandt ist. Kappeler (1999) betont jedoch, dass aufgrund molekularbiochemischer Untersuchungen, der Europäische Iltis (M. putorius) und das Sibirische Feuerwiesel ( M. sibirica) dem Europ. Nerz verwandtschaftlich näher stehen. Die ähnliche Lebensweise der beiden Marderarten bedingen dieselben körperlichen Anpassungen, was als Konvergenz Bezeichnet wird.

Beide Nerzarten leben meist an Bächen, Flüssen und Seen. Sie sind äußerst gewandte Schwimmer und können tauchen (Herter, 1970 und 1979). Markantes Merkmal des Europ. Nerzes ist der schlanke und lange gestreckter Körper, der von kurzen Beinen getragen wird. Das dichte, braune Fell hat eine dunkelbraune bis schwarz- braune Farbe. Das weiche und dichte Fell des Bauches, der Brust und das Kinn sind weißlich bis cremefarben. Der Kopf ist nur wenig vom Hals abgesetzt und endet in in einer spitz zulaufenden Schnauze. Zwischen den Zehen befinden sich kleine Schwimmhäute, was zeigt, dass dieses Tier ein guter Schwimmer ist (Tierdoku, 2009).

Der Amerikanische unterscheidet sich vom Europäischen Netz nur unwesentlich. Ersterer hat im Gegensatz zum Europ. Nerz meist keine weißen Oberlippen (Herter, 1970 und 1979). Der Sumpfotter wurde in einer ARD – Reportage (2009) lebhaft porträtiert.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Der Europ. Nerz kam früher fast im gesamten Europa vor und war bis zum 1. Weltkrieg auch in Deutschland u.a. bei Lübeck, in Vorpommern und Ostpreußen zu finden. Er ist nun in Deutschland ausgerottet, wohl wegen der „Kultivierung“ seiner Habitate.

Bei neueren Funden handelt es sich meistens um aus Pelzfarmen entwichene oder ausgesetzte Amerikanische Nerze. Nach Osten ist der Sumpfotter in Transkaukasien und in Sibirien bis zum Iritsch und Tobol verbreitet (Herter, 1970 unf 1979).
 

 

• Lebensräume:

Die beiden Marderarten leben an Bächen, Flüssen, Sümpfen und Seen und zwar von Meereshöhe bis zur Gletscherzone, wie Kappeler (1999) für den Europäischen Nerz beschreibt.

Der Amerikanische Nerz lebt in vielen Teilen Nordamerikas, von Kanada, den kühlen Regionen Alaskas bis in die Südstaaten der USA, z.B. Florida, am Golf von Mexiko, Texas und Nevada (Herter).


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Am Land wie im Wasser lebende Vögel, Kleinsäuger wie z.B. Ratten und Mäuse sowie Fische, Frösche, Molche, Schnecken und Insekten, dokumentiert in der angegeben Literatur und in zahlreichen Internet – Publikationen.


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Fortpflanzung

Fortpflanung:

• Fortpflanzung:

Die Paarungszeit der polygamen Tiere liegt liegt hauptsächlich in den Monaten März und April. Nach Trächtigkeit von ca. sechs Wochen bringt das Weibchen meist im Mai 2 bis 7, noch blinde Junge mit ungefähr 10 Gramm zur Welt. Im Alter von etwa 5 Wochen öffnen die Welpen ihre Augen und lassen sich nach 3 Monaten von ihrer Mutter nicht mehr unterscheiden. Einzelheiten beschreibt Kappeler eindrucksvoll und ausführlich.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Während der Europäische Nerz als gefährdet eingestuft wird, gilt der Amerikanische Nerz als nicht gefährdet.

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Systematik

Systematik

Überfamilie: Marder- und Bärenartige (Arcotoidea)
Familie: Marder (Mustelidae) - Fischer, 1817
Unterfamilie: Wieselartige (Mustelinae) - Fischer, 1817
Gattung: Erd- und Stinkmarder (Mustela) - Linnaeus, 1758
  • Hermelin (Mustela erminae) - Linnaeus, 1758
  • Langschwanzwiesel (Mustela frenata) - Lichtenstein, 1831
  • Alpenwiesel (Mustela altaica) - Pallas, 1811
  • Gelbbauchwiesel (Mustela kathiah) - Hodgson, 1835
  • Sibirisches Feuerwiesel (Mustela sibirica) - Pallas, 1773
  • Mauswiesel (Mustela nivalis) - Linnaeus, 1766
  • Rückenstreifenwiesel (Mustela strigidora) - Gray, 1853
  • Tropisches Wiesel (Mustela africana) - Desmarest, 1818
  • Europäischer Nerz (Mustela lutreola) - Linnaeus, 1761
  • Amerikanischer Nerz (Mustela vison) - Schreber, 1777
  • Europäischer Iltis (Mustela putorius) - Linnaeus, 1758
  • Steppeniltis (Mustela eversmanni) - Lesson, 1827
  • Schwarzfußiltis (Mustela nigripes) - Audubon & Bachman, 1851)
Gattung: Vormela - Blasius, 1884
  • Tigeriltis (Vormela peregusna) - Güldenstaedt, 1770
Gattung: Eigentliche Marder (Martes) - Pinel, 1792
  • Baummarder (Martes martes) - Linnaeus, 1758
  • Steinmarder (Martes foina) - Erxleben, 1777
  • Zobel (Martes zibellina) - Linnaeus, 1758
  • Japanischer Marder (Martes melampus) - Wagner, 1841
  • Fichtenmarder (Martes americana) - Turton, 1806
  • Fischermarder (Martes pennanti) - Erxleben, 1777
  • Buntmarder (Martes flavigula) - Boddaert, 1785
  • Indischer Charsa (Martes gwatkinsi) - Horsfield, 1851
Gattung: Eira - Smith, 1842
Gattung: Grisons (Galictis) - Bell, 1826
  • Großgrison (Galictis vittata) - Schreber, 1776
  • Kleingrison (Galictis euja) - Molina, 1782
Gattung: Lyncodon
  • Zwerggrison (Lyncodon patagonicus) - Blainville, 1842
Gattung: Ictonyx - Kaup, 1835
  • Zorilla (Ictonyx straitus) - Perry, 1810
Gattung: Poecilictis
  • Libysches Streifenwiesel (Poecilictis libyca) - Hemprich & Ehrenberg, 1833
Gattung: Gulo - Pallas, 1780
Unterfamilie: Honigdachse (Mellivorinae) - Gray, 1865
Gattung: Mellivora - Storr, 1780
  • Honigdachs (Mellivora capensis) - Schreber, 1776
Unterfamilie: Dachse (Melinae) - Bonaparte, 1838
Gattung: Meles - Brisson, 1762
  • Europäischer Dachs (Meles meles) - Linnaeus, 1758
Gattung: Arctonyx
  • Schweinsdachs (Arctonyx collaris) - F. Cuvier, 1825
Gattung: Mydaus - Cuvier, 1821
  • Malaiischer Stinkdachs (Mydaus javanensis) - Desmarest, 1820
Gattung: Suillotaxus
  • Philippinen-Stinkdachs (Suillotaxus marchei) - Huet, 1887
Gattung: Taxidea - Waterhouse, 1838
  • Silberdachs (Taxidea taxus) - Schreber, 1778
Gattung: Sonnendachse (Melogale) - Geoffroy, 1831
  • China-Sonnendachs (Melogale moschata) - Gray, 1831
  • Java-Sonnendachs (Melogale orientalis) - Horsfield, 1824
  • Burma-Sonnendachs (Melogale personata) - Geoffroy, 1831
Unterfamilie: Skunks (Mephitinae)
Gattung: Streifenskunks (Mephitis) - Geoffroy & Cuvier, 1795
Gattung: Fleckenskunks (Spilogale) - Gray, 1837
  • Fleckenskunk (Spilogale putorius) - Linnaeus, 1758
Gattung: Schweinsnasenskunks (Conepatus) - Gray, 1837
  • Ferkelskunk (Conepatus leuconotus) - Lichtenstein, 1832
  • Patgonischer Skunk (Conepatus humboldti) - Gray, 1837
  • Amazonas-Skunk (Conepatus semistriatus) - Boddaert, 1784
  • Anden-Skunk (Conepatus rex) - Thomas, 1898
Unterfamilie: Otter (Lutrinae) - Bonaparte, 1838
Gattung: Fischotter (Lutra) - Linnaeus, 1758
  • Fischotter (Lutra lutra) - Linnaeus, 1758
  • Nordamerikanischer Fischotter (Lutra canadensis) - Schreber, 1776
  • Mittelamerikanischer Otter (Lutra anectens) - Major, 1897
  • Fleckenhalsotter (Lutra maculicollis) - Lichtenstein, 1835
  • Indischer Fischotter (Lutra perspicillata) - Geoffroy, 1826
  • Haarnasenotter (Lutra sumatrana) - Gray, 1865
  • La-Plata-Otter (Lutra platensis) - Waterhouse, 1838
Gattung: Pteronura - Gray, 1837
  • Riesenotter (Pteronura brasiliensis) - Gmelin, 1788
Gattung: Amblonyx - Lesson, 1827
Gattung: Aonyx - Lesson, 1827
  • Kapotter (Aonyx capensis) - Schinz, 1821
Gattung: Kleinkrallenotter (Paraonyx)
  • Fleckenotter (Paraonyx microdon) - Pohle, 1920
  • Philipps Kleinkrallenotter (Paraonyx philippsi) - Hinton, 1921
  • Kongo-Kleinkrallenotter (Paraonyx congica) - Lönnberg, 1910
Gattung: Enhydra - Fleming, 1822
  • Seeotter (Enhydra lutris) - Linnaeus, 1758
Die Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Literatur:

Herter, Konrad (Prof. Dr., Direktor i.R. des Zoologischen Instituts der Freien Universität Berlin): Die Marder In: Grzimeks Tierleben,12, Säugetiere 3, 35 – 90 1970 Kindler Verlag AG und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1979

Kappeler, Markus: Europäischer Nerz, Mustela lutreola WWF Conservation Stamp Collection, Groth AG, Unterägeri (1999) http://www.markuskappeler.ch/tex/texs/nerz.html

Tierdoku: Europäischer Nerz (2009 ) http://Tierdoku.com/index.php?title=Europ%C3%A4ischer_Nerz

Wikipedia: Europäischer Nerz http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Nerz

• Weitere Quelle

ARD – Reportage: Wildes Russland (2/6), 13. 06. 2009


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Montag, 14 Dezember 2009 10:03
Länge:
35 - 45 Zentimeter
Gewicht:
500 Gramm - 15 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Fische, Frösche, Mäuse
Jungtiere:
2 - 7 Jungtiere
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
sechs Wochen
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Europa, Amerika
Alter:
7 - 10 Jahre
IUCN:

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Informationen
Fotograf:
Fotograf Homepage:
Aufnahmeort:
Zoo Link:
Autor:
Dr. med. vet. P. Schneider
Homepage:
http://www.dr-peter-schneider.de
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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