• Beschreibung:

Der Nordamerikanische Fischotter (Lutra canadensis) zählt innerhalb der Ordnung der Beutegreifer (Carnivora) zur Familie der Marder (Mustelidae) und zur Gattung der Otter (Lutra).

Diese Fischotter-Art kann eine Gesamtlänge von bis zu 140 Zentimeter, eine Schulterhöhe von rund 25 Zentimetern und ein Gewicht von knapp 10 Kilogramm erreichen. Weibchen sind dabei etwas kleiner als die Männchen. Der Körper ist schlank uns muskulös und wird von kurzen Beinen, die zwischen den Zehen mit Schwimmhäuten ausgestattet sind, getragen. Der Schwanz, ebenfalls wie der Körper muskulös gebaut, erreicht bis zu 40 % der Körperlänge. Der kleine Kopf hat eine runde Form. Das Fell der Nordamerikanischen Fischotter ist dunkelbraun und glänzend. Der Hals ist hierbei oft silbergrau.

• Führende Zoos:

Folgende Zoos besitzen Nordamerikanische Fischotter:

• Zoo Köln
• ZooM Erlebniswelt Gelsenkirchen
• Zoo Pistoia (ITA)

Liste ohne Gewähr.

Verbreitungsgebiet:

War das Verbreitungsgebiet einst über ganz Nordamerika verteilt, wurden sie durch die Bejagung und die Zerstörung der Lebensräume stark in die Enge getrieben. Durch verschiedene Schutzmassnahmen der amerikanischen Behörden gelang es, das frühere Verbreitungsgebiet, bis auf wenige Ausnahmen, wiederherzustellen.

• Lebensräume:

Die Lebensräume bestehen sowohl aus Küsten- wie auch aus Wasserlandschaften. Dabei kommen sie in Salz- wie auch in Süsswasser vor. Seen und Flüsse sind ebenso besiedelt wie Flussmündungen und Feuchtgebiete. Die Nordamerikanischen Fischotter sind zwar hervorragend an das Leben im Wasser angepasst, können sich aber auch optimal an Land fortbewegen. Wie alle Fischotter-Arten zählen auch die Nordamerikanischen Fischotter als sehr verspielt. Sie begeben sich auf eine Höhe und rutschen kopfvoran den Schlamm oder eine Schneefläche hinunter, das sie mehrere Male hintereinander wiederholen. Reviere werden durch das Verspritzen von Urin markiert. Nordamerikanische Fischotter können an Land eine Geschwindigkeit von beinahe 30 Km/h erreichen.

• Nahrung:

Wie ihre Verwandten, die Wiesel, sind auch die Nordamerikanischen Fischotter sehr aktive Räuber. Hauptbestandteil der Nahrung sind zweifelsohne Fische. Weitere Beutetiere sind Säuger, u.a. Nager, wie Mäuse und Ratten. Auch Hasen ,Frösche, Insekten und Krebstiere gehören zu den Beutetieren.

Durch das kreisende Schwimmen werden Fische an die Wasseroberfläche getrieben, was ihnen einen einfacheren Fang ermöglicht.

• Fortpflanzung:

Die Paarungszeit der Nordamerikanischen Fischotter beginnt im Februar und dauert bis Ende April. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von im Höchstfall über einem Jahr (Herter, 1970, 1979) zwischen zwei und vier Jungtiere zur Welt.

Oft werden als Geburtsorte verlassene Biberburgen, meist in Ufernähe, verwendet. Bei der Geburt wiegt ein Jungtier kaum mehr als hundert Gramm und misst nur selten über 20 Zentimeter. Die Männchen werden kurz vor der Geburt aus der Höhle vertrieben, gesellen sich jedoch nach etwa zwei Monaten wieder zum Weibchen und deren Jungen, um bei der Aufzucht zu helfen. Am Ende des Herbstes verlassen die Jungen Fischotter die Eltern und werden selbstständig. Die Lebenserwartung in der Wildnis liegt bei zehn bis fünfzehn Jahren, in Gefangenschaft bei zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren.

• Gefährdung:

Obschon die Nordamerikanischen Fischotter von der IUCN nicht speziell vermerkt werden, gelten sie in einigen Staaten als bedroht. Wegen der Jagd der Felle wegen verschwanden die Tiere in den frühen 1800er Jahre in vielen Teilen ihrer Verbreitungsgebiete aus ihren Lebensräume. Durch verschiedene Schutzprojekte gelang es den Behörden, die Fischotter in vielen dieser Gebiete wieder anzusiedeln. Dennoch werden jährlich mehr als 30.000 Pelze für mehr als 100 US Dollar verkauft.

Familie: Marder (Mustelidae) Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

• Links:

• Red List IUCN

• Literatur:

• Herter, Konrad (Prof. Dr. em., Direktor i.R. des Zoologischen Instituts der Freien Universität Berlin): Der Fischotter, Seiten 77 – 81 In: Grzimeks Tierleben, Säugetiere 3, Band 12 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München, 1979