Neuntöter |
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Datum: Freitag, 24 Oktober 2008 16:20
![]() Allgemeine Beschreibung:Der Neuntöter (Lanius collurio) , 1985 vom deutschen Naturschutzbund zum „Vogel des Jahres“ erkoren, wird innerhalb der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) in die Familie der Würger (Lannidae) sowie in die gleichnamige Gattung der Würger (Lanius) eingeteilt. Die von Carl Linnaeus im Jahre 1758 beschriebene Würger-Art erreicht eine Körperlänge von beinahe 18 Zentimeter sowie ein Gewicht von 25 – 36 Gramm. Die Flügelspannweite misst zwischen 24 und 28 Zentimeter.Männchen und Weibchen unterscheiden sich stark durch die Gefiederfärbung. Das Weibchen ist eher schlicht gefärbt. Auf der Oberseite sind Weibchen orange-braun gefärbt. Der Schwanz wird gegen das Ende hin rötlich. Weibchen besitzen einen Überaugenstreif, der beige gefärbt ist. Die Körper Unterseite ist beige bis creme Farben und weist halbmondförmige Flecken auf. Die Kopffedern sind beige und werden in Richtung Nacken grau bis hellblau. Männchen hingegen sind deutlich bunter gefärbt als ihre Artgenossinnen. Der Scheitel beim Männchen ist grau bis grau-blau gefärbt und verläuft in diesen Farben bis zum Nacken. Das Rückengefieder ist ähnlich in der Farbe wie dasjenige der Weibchen, nur etwas stärker gezeichnet. Der Bürzel ist gleich gefärbt wie der Kopf und und endet in einem schwarz gefärbten Schwanz. An den beiden Seiten des Schwanzes sind weiße Bereiche zu sehen. Die Bauchseite ist graurosa (eher grau als rosa!) gefärbt. Am Kopf tragen sie eine schwarze Maske, die sich von den Ohrdecken bis zum ebenfalls schwarz gefärbten Schnabel hinzieht. Jungvögel sehen ähnlich aus wie die Weibchen, jedoch auf der Körperoberseite kräftiger gebändert. Früher wurden die schmucken Würger (Unterfamilie Laniinae) recht einseitig beurteilt und standen wegen ihrer angeblichen „Mordlust“ in schlechtem Ruf;schon ihr deutscher Name hat dazu beigetragen,dass diese durchaus nützlichen, oft ansprechend gefärbten und angenehm singenden Vögel bei Nichtkennern in Mißkredit gerieten. Ihre Angewohnheit,erbeutete Insekten oder Kleintiere auf Dornen,spitze Ästchen oder neuerdings sogar Stacheldraht aufzuspießen,ist auf einen angeboren Trieb zurückzuführen, den der Mensch lange Zeit hindurch nicht richtig verstanden hat. So entstand der Name „Neuntöter“ dadurch, dass man meinte, dieser Volel müsse erst neun Tiere töten,bevor er Nahrung zu sich nehmen könne (Münster,1970, 1980). Bestand: Von der IUCN wird der Neuntöter als „nicht gefährdet“ eingestuft, obschon die Bestände in den letzten Jahren deutlich rückläufig waren. Grund dafür dürfte die Zerstörung der Lebensräume, die Rodung der Wälder sowie die von der Landwirtschaft eingesetzten Pestiziden sein. Literatur-Hinweis:
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum |
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum:Das Verbreitungsgebiet des Neuntöters liegt in Europa und erstreckt sich von den Britischen Inseln über Mitteleuropa bis nach Vorderasien. Während den Wintermonaten zieht der Neuntöter in den Osten sowie Süden von Afrika.Ihr Lebensraum besteht aus offenen, sonnigen Graslandschaften sowie aus Dornbüschen. Es sind zwei Unterarten bekannt, die sich durch ihren Lebensraum unterscheiden:
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Nahrung |
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Nahrung:Die Nahrung des Neuntöter ist recht vielseitig. Neben Mäusen und Insekten fressen sie auch Eidechsen sowie Frösche oder andere kleinere Wirbeltiere. Neuntöter sind Ansitzjäger. Sie beobachten ihre Beute von einem Aussichtspunkt aus und schlagen blitzschnell zu, indem sie mit angewinkelten Flügeln zu Boden fliegen. Haben sie die Beute ergriffen, so begeben sie sich wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. |
Fortpflanzung |
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Fortpflanzung:Bereits Anfang März bilden sich die ersten Paare, die meist nur für eine Saison zusammen bleiben. Die Paarung beginnt Ende April Anfang Mai. Zuvor legt das Männchen den Standort für das Nest fest, wobei sich am Bau beide Geschlechter beteiligen. Nester werden aus Zweigen, Grashalme sowie Tierhaaren und Federn angelegt.Nach vollzogener Paarung legt das Weibchen zwischen Mai und Juni vier bis sechs Eier. Während diese vom Weibchen während etwa zwei Wochen bebrütet werden, versorgt das Männchen dies mit Nahrung. Nach dem Schlüpfen, sie sind sowohl nackt wie auch blind, bleibt das Weibchen bei den Küken und hudert sie, während das Männchen nun auch für die Neugeborenen Futter bringt. Flügge werden die Jungvögel mit etwa 16 – 20 Tagen, bleiben jedoch noch rund einen Monat bei den Eltern. Die Geschlechtsreife erreichen sie nach etwa einem Jahr, wobei sie sich erst nach rund zwei Jahren zum ersten Mal paaren. Die Lebenserwartung liegt bei knapp acht Jahren. |
Systematik | ||||||||||||||||||||||
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Systematik
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Literatur |
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Galerie |
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Steckbrief |
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Datum: Freitag, 24 Oktober 2008 16:20
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Informationen |
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