• Beschreibung:

Die Mehlschwalbe (Delichon urbica) , von Carl Linnaeus im Jahre 1758 zum ersten Mal beschrieben, wird innerhalb der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) in die Familie der Schwalben (Hirundinidae) eingeteilt.

Sie [die Mehlschwalbe] erreicht eine Körperlänge von 12 – 14 Zentimeter sowie ein Gewicht von 15 – 25 Gramm. Die Flügelspannweite misst zwischen 26 und 29 Zentimeter. Die Gefiederfarbe ist sowohl auf dem Kopf, wie auch auf dem Rücken, den Flügeln und am Schwanz, blau bis blau-schwarz gefärbt. Die Bauchseite sowie der Bürzel sind beim Männchen rein weiß gefärbt, beim Weibchen eher schmutzig weiß. Die Flügelunterseite ist matt grau. Auffällig ist der leicht „gegabelte“ Schwanz. Die Füße sind, wie die Beine auch, weiß befiedert. Der Schnabel ist schwarz.

Die Mehlschwalbe wurde im Jahre 1974 vom deutschen Naturschutzbund zum „Vogel des Jahres“ gewählt.

In Städten finden wir sie häufiger als die Rauchschwalben, die die artenreichste Gattung innerhalb der Schwalbenfamilie ist. Bei einem Vergleich der Schwalben mit den Seglern, z.B. der Mauersegler, kann man recht gut jene Erscheinung verstehen,die der Biologe als gleichsinnige Anpassung (Konvergenz) bezeichnet (Peters, 1970,1980).

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Mehlschwalbe erstreckt sich von Europa über den Nordwesten Afrikas bis nach Asien. In Europa ist sie bis auf Island sowie dem Nordkap überall vertreten.

• Lebensräume:

Ihr Lebensraum liegt hoch oben im Luftraum über offenem Gelände sowie über den Städten und Dörfern. Sie leben bis in Höhen von beinahe 2.200 M.ü.M. Die Mehlschwalben gelten als Zugvögel und verbringen die Wintermonaten in Afrika.

• Nahrung:

Die Nahrung der Mehlschwalbe besteht aus Fluginsekten sowie Kaulquappen.

• Fortpflanzung:

Das Weibchen legt bis zu zwei Mal im Jahr zwischen drei und fünf glänzend weiße, manchmal rot-braun gemusterte Eier in das Nest, das sich unter Dachrändern, an Felsen oder an anderen Gebäuden befindet. Dieses Nest ist kugelförmig und besteht aus Schlamm. Innen ist es mit Federn gepolstert.

Diese Eier werden während 11 und 15 Tagen von beiden Elternteilen ausgebrütet. Bereits nach knapp einem Monat verlassen die Jungvögel ihr Nest.

• Gefährdung:

Obwohl sie von der IUCN in der roten Liste als nicht gefährdet eingestuft werden (Stand 2010), stehen sie beispielsweise in Deutschland auf der Vorwarnliste der bedrohten Vogelarten. Ein Grund dafür dürfte der Nestbau sein, der an den neuen, meist glatten Fassaden nicht mehr möglich ist. Weiter werden die Nester mutwillig von Menschen zerstört.

 

Unterordnung: Singvögel (Oscines) Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

• Links:

• Red List IUCN - Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

• Literatur:

• Stefan Peters (Dr.rer.nat.,Diplombiologe, Natur – Museum und Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt a. M):
Die Schwalben In: Grzimeks Tierleben, Vögel 3 ,Band 9 Kindler Verlag AG, Zürich 1970 und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1980