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Mantelpavian
Datum: Montag, 20 Oktober 2008 10:12
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Allgemeine Beschreibung:

Der Mantelpavian (Papio hamadryas) zählt innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae) zur Gattung der Paviane (Papio) . Der 1758 von Carl v. Linne´ beschriebene Mantelpavian bringt es bei einer Körperlänge von 90 - 100 Zentimeter auf ein Gewicht von 26 - 30 Kilogramm. Weibchen werden nur halb so groß und schwer wie ihre Geschlechtspartner.

Unterschiede gibt es nicht nur in Größe und im Gewicht, sondern auch in der Fellfarbe. Während die Männchen oft silberweiß sind und eine deutlich sichtbare, graue Schultermähne tragen, sind die Weibchen grau-braun bis oliv-braun (Englisch: olive) und Jungtiere während den ersten Lebensmonaten schwarz. Auch bei den Geschlechtsmerkmalen gibt es Unterschiede. Während das rote Gesäß der Weibchen klein und nackt ist, ist dasjenige der Männchen ebenfalls rot, außerdem groß und markant. Auffällig ist die lange Schnauze, die aus dem rosa farbenen Gesicht herausragt. Ihre langen Eckzähne benutzen erwachsene Männchen, um Artgenossen zu drohen. Der Schwanz kann eine Länge von bis zu 60 Zentimetern erreichen.

Kommunikation findet nicht nur durch verschiedene Laute statt, sondern auch durch Gesten und Körperhaltungen. Letztere wird auch dafür verwendet, um Drohungen zu signalisieren. Dabei bewegen sie immer wieder den Kopf auf und ab. Dabei werden immer wieder die langen Zähne gezeigt.

Mantelpaviane sind in der Landwirtschaft nicht willkommene Tiere. Sie zerstören die Getreidefelder und lassen sich nur schwer verjagen. Dabei kommt es nicht selten zu Verletzungen bei Menschen sowie Tieren. In Zoos jedoch sind sie gerne gesehene Attraktionen. In einigen Ländern wurden sie in der medizinischen Forschung benutzt. Von der IUCN werden sie als "gering gefährdet" eingestuft. Dies täuscht jedoch über die Bestandsabnahme hinweg. Durch Zerstörung der Lebensräume wird auch der Bestand der Mantelpaviane reduziert.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Das Verbreitungsgebiet liegt zwischen Ägypten und dem Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Somalia. Weitere Gruppen leben auf der arabischen Halbinsel in Saudi Arabien, Jemen und dem Oman. Damit sind sie die Pavianenart, die am nördlichsten beheimatet sind.

Ihr Lebensraum besteht aus Steppen sowie Halbwüsten mit Felsenregionen. Ein Gebiet der Mantelpaviane kann bis zu 40 Km 2 groß sein. Sie legen oft mehrere Kilometer am Tag zurück. Sie wurden auch schon in Höhen von über 2.600 M.ü.M. angetroffen.

Sie leben in verschieden großen Gruppen zusammen. Gruppen bestehen aus einem Männchen sowie bis durchschnittlich 10 Weibchen mit ihren Jungen. Wobei es auch größere Gruppen bis über 20 Tiere geben kann mit mehr als einem Männchen. Dabei ist das zweite Männchen unterstellt und wird eines Tages Nachfolger des Ranghöchsten. Während dieser Zeit verbringen die beiden Männchen oft die Tage beisammen. Eindringlinge in eine solche Gruppe werden mit heftigem Kopfnicken und durch das Zeigen der Zähne vertrieben. Mehrere dieser Gruppen bilden so genannte "Bänder". So sieht man nicht selten Hunderte von Tieren an einem Ort.

Mantelpaviane sind auch für manche Beutegreifer ("leckerer Gänsebraten") eine bevorzugte Beute. Zu den größten Fressfeinden zählt hauptsächlich der Leopard.

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Nahrung

Nahrung:

Spezielle Fressgewohnheiten haben die Mantelpaviane nicht. Sie fressen praktisch alles, was sie finden können. Dazu zählen sowohl u.a. neugeborene Thomson - Gazellen (Fiedler,1970, 1979), Hasen und Insekten wie auch Getreide, Samen und Früchte.

Literatur-Nachweis:

  • Walter Fiedler - (Dr., Direktor des Tiergartens Schönbrunn,Wien):
    Die Meerkatzen und Ihre Verwandten - Seiten 408 -422 In: Grzimeks Tierleben, Säugetiere 1 , Band  10  Kindler Verlag AG,Zürich, 1970 und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH 6 Co. KG, München 1979

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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Eine feste Paarungszeit kennen die Mantelpaviane nicht. Solange sich das Weibchen im Östrus befindet, können sie sich fortpflanzen. Das Männchen paart sich mit einem oder mehreren Weibchen seiner Gruppe. Nach erfolgreicher Paarung dauert es zwischen 170 und 175 Tagen, bis das Weibchen ein Jungtier zur Welt bringt.

Bei der Geburt wiegt das Neugeborene zwischen 650 und 900 Gramm und tragen ein schwarzes Fell. Während den ersten Monaten sind sie ganz auf die Mutter angewiesen und werden während 6 - 15 Monaten gesäugt. Mit zwei Jahren erreichen sie die Selbständigkeit. Die Geschlechtsreife beim Weibchen tritt nach etwa vier Jahren ein, während sie beim Männchen erst nach fünf bis sieben Jahren eintritt. Mit etwa acht Jahren sind sie ausgewachsen.

Weibchen können in den meisten Fällen alle zwei Jahre Jungtiere gebären, obwohl bei einigen Tieren beobachtet wurde, dass sie innerhalb von 12 Monaten eine weitere Geburt hatten. Dies ist jedoch die Ausnahme. Andere warten drei Jahre, bis sie wieder Junge zur Welt bringen. Dies könnte mit dem Nahrungsangebot zusammenhängen. Die meiste Zeit mit den Jungen verbringt das Weibchen. Dabei sind sie nicht nur für die Nahrung verantwortlich, sondern kümmern sich auch um die Fellpflege. Dabei wird sie von den Weibchen der ganzen Gruppe unterstützt. Die Lebenserwartung eines Mantelpavians liegt bei ca. 35 Jahren. In freier Wildbahn liegt diese etwas tiefer.

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Systematik

Systematik

Stamm:

Chordatiere - Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
Klasse: Säugetiere - Mammalia
Unterklasse: Höhere Säugetiere - Eutheria
Ordnung: Herrentiere - Primates
Unterordnung: Trockennasenaffen - Haplorhini
Familie: Meerkatzenverwandte - Cercopithecidae
Unterfamilie: Meerkatzenartige - Cercopithecinae
Gattung: Paviane - Papio  
Art: Mantelpavian
Unterart (en): - - -

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Literatur
 

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Galerie
 

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Steckbrief
Datum: Montag, 20 Oktober 2008 10:12
Länge:
90 Zentimeter
Gewicht:
30 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Gräser, Wurzeln, Insekten
Jungtiere:
1 Jungtier
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
6 Monate
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Afrika
Alter:
30 Jahre
IUCN:
Gering Gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Peter Emmert
Fotograf Homepage:
www.peter-emmert.de
Aufnahmeort:
www.zoo-koeln.de
Zoo Link:
Zoo Köln
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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