Heck, Ludwig Georg Heinrich

In der Person von Prof. Dr. Ludwig Georg Heinrich Heck, kurz genannt Lutz Heck, geb.23. April 1892 in Berlin – 6. April 1983 gest. in Wiesbaden, war Zoologe, Tierbuchautor und Direktor des Zoologischen Gartens Berlin (Wikipedia, 2007), treffen wir auf den Leiter der Obersten Naturschutzzbehörde im Nationalsozialialismus (Artinger und Kluge,1994). Er studierte in Berlin, wo er zum 1922 zum Doctor der Philosophie (Dr.phil.) promoviert wurde, Freiburg im Breisgau sowie Königsberg in Preußen.

 

Steckbrief:

Name: Heck
Vorname: Ludwig Georg Heinrich
Geboren: 23. April 1892
Verstorben †: 6. April 1983
Nationalität: Deutscher

 

Beschreibung:

Er wurde dann Assistent und danach stellvertretender Direktor des Zoos in Halle/Saale. 1927 übernahm er die stellvertretende Leitung des Zoologischen Gartens von Berlin. Im Jahr 1932 wurde er Nachfolger seines Vaters,dem berühmten Zoologen Geheimrat Prof. Dr. Ludwig Heck, als wissenschaftlicher Direktor und besaß diese Funktion bis zur Zerstörung des Zoologischen Gartens 1945.

1938 wurde ihm anläßlich des „Führergeburtstages“ der Professorentitel verliehen (Professor h.c.). Mit diesem Titel wurde vor allem seine erfolgreiche Zucht von Wisent, dem Auerochsen und dem Tarpan gewürdigt. Er erhielt auch ,neben anderen Ehrungen, zur Feier des Leibniz – Tages der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1940 die silberne Leibniz - Medaille (Artinger und Kluge, 1994). Die Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen und des Wildpferdes südrussicher Steppen,dem Tarpan mit Tieren verschiedener Rassen bewirkte er mit seinen Bruder Dr. Heinz Heck, Direktor des Münchener Tierparks Hellabrunn (Tierpark Hellabrunn, 2007).In Verbindung mit dem Wisentzuchtgehege in der Schorfheide,einem Waldgebietin der Uckermark (Brandenburg) machte er dem Berliner Zoo zu einer zentralen Zuchtstation für dieses Wildrind. Er kaufte in Kanda Bisons für die „Wisent – Verdrängungszucht“. Die Rückzüchtung des ausgestorbenen Urrindes,dem Auerochsen, durch Keuzung mit Tieren von Hausrindern nahmen ihn und seinen Bruder Heinz ganz besonders in Anspruch. Nach erfolgter Rückkreuzung setzte Lutz Heck die „urtümlichen Kolosse“ im Reichsnaturschutzgebiet Romingten aus, weshalb er der „Vater der Rominter Ure“ hieß (Artinger und Kluge, 1994).

Nach dem 1. Weltkrieg erholte sich der Zoo unter Lutz Heck sehr schnell. Er schuf statt der vormals prunkvolle Bauten naturalistisch anmutende Freianlagen wie z.B. Robben- und Pinguinfelsen, Löwensteppen und Bergtigerfelsen nach dem Muster Hagenbergs Tierpark in Hamburg. Nach Expeditionen u.a. nach Ostafrika, Kamerun, Finnland und Kanada erhielt der Zoo interessante und seltene Tiere (Zoologischer Garten Berlin, 2007a und b).

Es gab nun erstmals Freianlagen ohne Trenngitter. Schon 1925 veranlasste er die Errichtung des ersten Tierkinderzoos. Heck publizierte 17 Tierbücher,deren Titel und Erscheinungsjahr (Lezteres nur teilweise) bei Wikipedia (2007) zu finden sind. So schrieb er Veröffentlichungen über „Tiersuche in weiter Welt“, „Auf Urwild in Canada“ (1935), „Schrei der Steppe“ (1933), „Tiere, mein Abenteuer, Erlebnisse in Wildnis und Zoo“ (1952) und „Wildes schönes Afrika“. Für die Enzyklopädie Grzimeks Tierleben (1970 und 1979) schrieb Lutz Heck als Mitherausgeber und Autor das Kapitel über Hirschferkel und einige Abschitte über Hirsche. Seine Filme, z. B. „Auf Tierfang in Afrika“, „Im Reich des Löwen“ und „Urwild in Canada“ werden bei Wikipedia (2007) genannt.

Der ehemalige Direktor des Zoologischen Gartens Berlin, der Tierarzt Dr. med. vet. Heinz – Georg Klös schrieb eine Würdigung seines Vogängers zur Erinnerung an dessen Lebensleistung (1984).


Einzelnachweise:

  • Artinger, Kai und Jörg Kluge, Verein für die Geschichte Berlins e. V.: Heck Lutz Heck Berliner Zoodirektor Prof.Dr.Lutz Heck (1892 – 1983) Mitteilung Heft 1994
  • Heck, Lutz: Hirschferkel, 150 –152 In: Gzimeks Tierleben, Säugetiere 4, 13 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1979
  • Heck, Lutz und andere Mitautoren: Hirsche, Unterfamilien Moschus-, Muntiak- und Echthirsche, 154 – 254 In:Grzimeks Tierleben 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1979
  • Klös, Heinz – Georg (Hrsg.): In Memoriam Professor Dr. Lutz Heck In: Bongo, Beitr. Tiergärtn. Jahresbr. Zoo Berlin 1984
  • Wikipedia (DE): Lutz Heck,2007
  • Zologischer Garten Berlin: Prof.Dr. Lutz Heck
  • Zoologischer Garten Berlin: Polarwelt und Tropen in Berlin – Artenvielfalt in künstlichen Lebensräumen ,2007 b