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Schleiereule
Datum: Mittwoch, 14 Januar 2009 14:47
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Allgemeine Beschreibung:

Die Schleiereule (Tyto alba) zählt innerhalb der Familie der Schleiereulen zur Gattung der Schleiereulen Tyto. Bei einer Kopfrumpflänge von 33 - 35 Zentimeter bringt sie es auf ein Gewicht von 250 - 400 Gramm. Die Flügelspannweite liegt zwischen 86 und 94 Zentimeter.

Das Gesicht wird von einem herzförmigen Gesichtsschleier umgeben, was ihnen auch den Namen gibt. Dieser Schleier weist, je nach Unterart, verschiedene Farben auf. Das Gefieder ist auf der Oberseite des Körpers goldbraun gefärbt. Die Weibchen, die etwas größer und schwerer sind als die Männchen, sind in der Gefiederfarbe etwas dunkler als ihre Artgenossen, ansonsten aber nicht zu unterscheiden. Die graue Zeichnungen auf den Flügeln sowie Rücken sind nicht zu übersehen. Die Federn des Bauch schwanken je nach Alter und Unterart zwischen einem reinen Weiß, Gelbgold bis hin zu einem Braun. Die sehr spitzen, leicht nach hinten gebogenen Krallen haben eine schwarze Farbe.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Das Verbreitungsgebiet der Schleiereule erstreckt sich über fast die ganze südliche Halbkugel. Verschiedene Populationen leben in Australien (sowie den angelagerten Inseln), Asien, Europa, in den subtropischen- sowie tropischen Zonen Afrikas wie auch in Süd- und Nordamerika. Wenn wir uns auf das Verbreitungsgebiet in Europa konzentrieren, treffen wir die Schleiereule mit etwas Glück von Schottland über Dänemark bis hin in die Ukraine an.

In den verschiedenen Verbreitungsgebieten lebt die Schleiereule in fast allen Habitaten wie Savannen, Halbwüsten sowie Steppen. Wichtig ist, dass der Lebensraum in halboffenen Landschaften ist. Geschlossene Regenwälder werden daher strikt gemieden. Die dämmerungsaktiven Tiere sitzen am Tag an ihren Ruheplätzen und erholen sich. Diese Ruheplätze liegen nicht auf irgendeinem Baum. Diese werden nach Schutz sowie Störungsfreiheit ausgesucht. Diese Plätze können nicht nur auf Bäumen sein. Auch werden Höhlen sowie Scheunen bevorzugt. Bei Beginn der Dämmerung werden die Schleiereulen aktiv. Als erstes wird die Körperpflege durchgeführt. Dabei werden mit dem Schnabel das Gefieder sowie der Kopf gereinigt. Dabei helfen sich die Geschlechtspartner gegenseitig.

Die Anzahl der Schleiereulen in Europa war in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig. Schuld dafür ist die Zerstörung des Lebensraums. Durch das Zusammentreiben der Tiere wurden auch die Brutorte weniger, wodurch es weniger Brutpaare gibt. Durch die Landwirtschaft wird auch die Schleiereule indirekt betroffen. Bauern zerstören Schädlinge wie Feldmäuse, welche Nahrung für die Eulen sind.

Unterarten:

Je nach Ansichten des jeweiligen Autors gibt es zwischen 30 und 35 Unterarten. Unterschiede gibt es nicht nur im Verbreitungsgebiet, sondern auch im Aussehen. Die Färbung sowie die graue Zeichnung unterscheiden sich bei einigen Unterarten massiv.

  • Afrikanische Schleiereule (Tyto alba affiinis)
  • Andamanen Schleiereule (Tyto alba deroepstorffi)
  • Antillen Schleiereule (Tyto alba insularis)
  • Arabische Schleiereule (Tyto alba erlangeri)
  • Australische Schleiereule (Tyto alba delicatula)
  • Bahama Schleiereule (Tyto alba lucyana)
  • Boang Schleiereule (Tyto alba crassirostris)
  • Brasilianische Schleiereule (Tyto alba tuidara)
  • Chilenische Schleiereule (Tyto alba hauchecornei)
  • Curacao Schleiereule (Tyto albabarbei)
  • Dominika Schleiereule (Tyto alba nigrescens)
  • Galapagos Schleiereule (Tyto alba punctatissima)
  • Guatemala Schleiereule (Tyto alba guatemalae)
  • Guayana Schleiereule (Tyto alba hellmayri)
  • Indische Schleiereule (Tyto alba stertens)
  • Javanische Schleiereule (Tyto alba javanica)
  • Kanaren Schleiereule (Tyto alba gracilirostis)
  • Kapverden Schleiereule (Tyto alba dedorta)
  • Kisar Schleiereule (Tyto alba kuehni)
  • Kolumbianische Schleiereule (Tyto alba subandeana)
  • Kuba Schleiereule (Tyto alba furcata)
  • Madagaskar Schleiereule (Tyto alba hyoermetra)
  • Madeira Schleiereule (Tyto alba schmitzi)
  • Mediterrane Schleiereule (Tyto alba alba)
  • Mitteleuropäische Schleiereule (Tyto alba guttata)
  • Neuguinea Schleiereule (Tyto alba meeki)
  • Nordamerikanische Schleiereule (Tyto alba pratincola)
  • Peruanische Schleiereule (Tyto alba contempta)
  • Samoa Schleiereule (Tyto alba lulu)
  • Santa Cruz Schleiereule (Tyto alba interposita)
  • Sao Tome Schleiereule (Tyto alba thomensis)
  • Sardinisch Korsische Schleiereule (Tyto alba ernesti)
  • Sawu Schleiereule (Tyto alba everetti)
  • Sumba Schleiereule (Tyto alba sumbaensis)
  • Westindische Insel Schleiereule (Tyto alba glaucops)

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    Nahrung

    Nahrung:

    Um Jagd auf Beute zu machen, gleiten sie mit ihren langen Flügeln über das offene Gelände. Die Jagd beginnt mit Beenden der Körperpflege. Wenn die Dämmerung eintrifft, so fängt für die Eule der Beutezug an. Als Hauptnahrung zählen kleinere Nagetiere wie z. B. Mäuse und Ratten. Neben den Nagern fressen sie auch Vögel, Reptilien sowie Frösche, wobei die Nagetiere weit über 50% der Nahrung ausmachen. Um ihre Beute auszumachen, benötigt sie ihr hervorragendes Gehör.

    Während sie nur knapp über dem Erdboden fliegt, ist sie [die Schleiereule] kaum zu hören. Dabei erkundet sie die Gegend nach passender Nahrung. Wird sie fündig, so packt sie die Beute mit ihren scharfen Krallen und bringt die Nahrung an einen Fressplatz.

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    Fortpflanzung

    Fortpflanzung:

    Das Weibchen legt zwischen 4 und 7 Eier in ein Nest, das sich meistens in Gebäuden wie Kirchtürmen oder Scheunen befindet. Seltener benutzen sie in unseren Regionen ihre natürlichen Brutplätze wie Höhlen. Diese Eier werden nicht alle am gleichen Tag gelegt, sondern in Abständen von rund 2 Tagen. Nachdem das Weibchen die Eier während ca. 30 Tagen bebrütet, schlüpfen die Jungvögel in Zeitabständen,die Intervallen der Legezeiten entsprechen, in Abständen von 2 Tagen. Während dieser Zeit wird das Weibchen wie auch die geschlüpften Jungtiere vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach drei Wochen beteiligt sich auch die Mutter bei der Nahrungssuche.

    Flügge werden die Vögel nach etwa 2 - 3 Monaten. Je nach Nahrungsangebot können es bis drei Bruten pro Saison sein. Leider kommt es bei Nahrungsmangel auch vor, dass es während zwei oder drei Jahren keinen Nachwuchs gibt.

    Während den ersten dreißig Tagen lassen sich die Jungvögel von den Eltern noch verwöhnen. Anschließend beginnt die Lernzeit. Jeden Tag üben sie nun, wie sie Jagen müssen. Fast täglich lernen sie neue Sachen und entfernen sich weiter vom Nest weg. Bereits im Herbst verlassen die Jungtiere ihr Nest und sind auf sich alleine gestellt.

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    Systematik

    Systematik

    Stamm:

    Chordatiere - Chordata
    Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
    Klasse: Vögel - Aves
    Unterklasse: - - -
    Ordnung: Eulen - Stringiformes
    Unterordnung: - - -
    Familie: Schleiereulen - Tytonidae
    Unterfamilie: Schleiereulen i.e.S. - Tytoninae
    Gattung: Schleiereulen - Tyto  
    Art: Schleiereule
    Unterart (en): - - -

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    Literatur
     

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    Steckbrief
    Datum: Mittwoch, 14 Januar 2009 14:47
    Länge:
    33 - 35 Zentimeter
    Gewicht:
    400 Gramm
    Gefieder:
    Geschlechter gleich
    Spannweite:
    86 - 94 Zentimeter
    Ernährung:
    Nagetiere, Amphibien
    Jungtiere:
    Zugverhalten:
    Standvogel
    Fortpflanzung:
    Gelege:
    4 - 7 Eier
    Tragezeit:
    Brutzeit:
    30 Tage
    Verbreitungsgebiet:
    Amerika, Europa, Afrika, Asien, Australien
    Alter:
    IUCN:
    Gering gefährdet

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    Informationen
    Fotograf:
    Silvia Burkhard
    Fotograf Homepage:
    Aufnahmeort:
    www.nmbe.ch
    Zoo Link:
    Naturhistorisches Museum Bern
    Autor:
    Marcel Burkhard
    Homepage:
    http://www.foto-galaxy.ch
    Email:
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    Zusätzliche Hinweise:

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