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Rinderbies; Große Dasselfliege
Datum: Dienstag, 17 August 2010 10:55
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Diese Dassel ist eine mittelgroße Fliege und ist pelzig behaart (Wikipedia, 2010). Die Fliegen der Gattung Hypoderma „haben vielleicht unter allen Dasselfliegen die höchste Stufe des Schmarotzertums erlangt, denn sie unternehmen weite Wanderungen durch den Körper des Wirtes, ohne ihn dabei allzusehr gesundheitlich zu schädigen“, so Rietschel (1970 und 1979). Das Insekt tritt nur bei nicht ausschließlich im Stall gehaltenen Rindern auf (Veterinärmedizinische Fakultät, Universität München = VmFUM, 2010) , sondern man kann es auch auch bei Schafen, Zebu, Wasserbüffel und Pferden beobachten.

Die Eier der Rinderbiesfliege werden an den Hinterbeinen des Wirtes abgelegt. Danach bohrt sich die Larve durch die Haut und wandert via der Beinnerven zum Rückenmark. Durch den Wirbelsäulenkanal gelangt sie nach vorn und wandert schließlich durch die Zwischenwirbel in die Haut. „Hier schafft sich die Larve eine Öffnung,durch die sie mit den Atemöffnungen ihres Hinterendes atmet und die sie am Ende so erweitert, dass sie herausfällt,um sich am Boden zu verpuppen“. Die Dasselbeulen in der Haut sind entzündliche Veränderungen, die das Wirtsgewebe bindegeweblich abkapselt. Die Beule enthält Eiter (abgestorbene weiße Blutkörperchen, Zellen die der Abwehr dienen und fachlich „segmenkernige neutrophile Granulozyten“ genannt werden) und Lymphe (Flüssigeit der Lymphgefäße die von und zu den Lymphknoten, die der Immunabwehr dienen, laufen). Lymphe und Eiter dienen den Larven als Nahrung. Später verheilen die Beulen narbig (Rietschel).

Ergänzend sei noch erwähnt, dass sich die Dasselbeulen im Frühjahr unter der Haut bis zur Größe einer Walnuss entwickeln. Im Dezember bis Februar kann sich die langsam fortschreitende und teilweise spontan abklingende „Dassellähmung“ auftreten. Allergische Reaktionen gegen das Fremdeiweiß sind möglich. Die VmFUM hat weiterhin über die Epidemiologie, klinischen Erscheinungen, Diagnostik und Therapie berichtet. Hier kann sich der tiemedinzisch Interessierte genauer informieren.

Drommer (1991) berichtet, dass die weißlichen Larven eine Länge von 12 bis 16 mm erreichen. Sofern die Larven bereits im Rückenmarkskanal absterben, entwiclt sich ein Entzündung der Rückenmarkshäute (Meningen), die als Rückenmark – Menigitis bezeichnet wird. Lähmungserscheinungen, die Dassellähmung, tritt auf. Die Pathologie der Dasselbeulen beschreibt Trautwein (1991). Dieser erwähnt noch die drei Larvenstadien I, II und III, die praktisch den Stadien der Magendassel des Pferdes entsprechen.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Gemäßigte Zoonen (Google-Buch: Innere Medizin und Chirurgie des Rindes = IMCR)
Die gemäßigten Zoonen beginnen in Amerika und führen via Europa bis nach Asien.


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Siehe Steckbrief und Beschreibung.


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Informationen über die Fortpflanzung können in der Beschreibung entnommen werden.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Als Schmarotzer werden diese bei der IUCN nicht bewertet.

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Systematik

Systematik:

Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Teilordnung: Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha)
Familiengruppe: Calyptrata
Familie: Dasselfliegen (Oestridae)
Gattung: Hypoderma
  • Rinderbies- oder Große Dasselfliege (Hypoderma bovis)
  • Kleine Dasselfliege (Hypoderma lineatum)
  • Hirschdasselfliege (Hypoderma actaeon)
  • Rehdasselfliege (Hypoderma diana)
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

 

• Literatur:

Drommer, Wolfang: Nervensystem, 435 – 516 In: Pathologie der Haustiere, Teil 1, Organbveränderungen Hrsg: Prof. Dr.med.vet. Leo Clemens Schulz (Tierärztliche Hochschule Hannover) Gustav Fischer Verlag Jena, 1991

LMCR (2010): Innere Medizin des Rindes http://books.google.de/books?id=17q0WxrabPwC&pg=PA105&1pg=PA105&dq=hYP...

Merial (2010): Magendassel (Gasterophilus intestinalis) http://de.merial.com/equine/disease/magendassel.asp

PSCHYREMBEL: Dasselfliegen, 321 und Myiasis, 1068 Klinisches Wörterbuch Walter de Gruyter, Berlin – New York, 1998

Rietschel, Peter: Die Fliegen Grzimeks Tierleben, 2, Insekten, 396 – 425 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1979

Trautwein, Gerhard: Haut, 825 – 872 Hrsg. :Prof. Dr. Leo Clemens Schulz Gustav Fischer Verlag Jena, 1991

VmFUM (2010): Dasselbefall – Hypodermose,“cattle grubs“, “ warbles“, “ heel flies“ http://www2.vetmed.uni-muenchen.de/med2/scripten/b1-5.html

Wikipedia: Dasselfliegen http://de.wikipedia.org/wiki/Dasselfliegen


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Dienstag, 17 August 2010 10:55
Länge:
ca. 13 Millimeter
Gewicht:
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Adulte ohne, Larven: Lymphflüssigkeiten und Eiter
Jungtiere:
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Eierlegend
Gelege:
Tragezeit:
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Gemäßigte Zonen
Alter:
IUCN:
Als Schmarotzer nicht bewertet

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Informationen
Fotograf:
Fotograf Homepage:
Aufnahmeort:
Zoo Link:
Autor:
Dr. med. vet. P. Schneider
Homepage:
http://www.dr-peter-schneider.de
Email:
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Zusätzliche Hinweise:
Verfasst: August 2010

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