• Beschreibung:

Die Östliche Zierschildkröte (Chrysemys picta), 1783 vom deutschen Naturwissenschaftler Prof. Johann Schneider zum ersten Mal beschrieben, wird innerhalb der Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae) in die Gattung der Zierschildkröten (Chrysemys) eingeordnet.

Die Carapax-Länge variiert je nach Unterart zwischen 10 und 25 Zentimeter, wobei männliche Individuen deutlich kleiner als die Weibchen bleiben. Die Wölbung auf dem ovalen Carapax ist bei dieser Neuwelt-Sumpfschildkröten-art sehr gering. An den Rändern des Panzers sind rötliche und rotgelbe Markierungen ersichtlich. Die Farbe des Carapax unterscheidet sich je nach Unterart und Verbreitungsgebiet und kann zwischen olivbraun über dunkelbraun bis zu schwarz sein.

Der Plastron (Bauchpanzer) ist gelblich bis creme-weiß. Darauf zu sehen ist eine rotbraune bis schwarze Musterung.

Die Geschlechter kann man an der Schwanzwurzel unterscheiden. Die der Männchen ist hierbei deutlich dicker als diejenige der Weibchen. Über dem Auge befindet sich ein grosser, gelber Fleck. Eine Musterung, ebenfalls gelb, ziert den Hals.

Zierschildkröten sind mit kräftigen Krallen ausgestattet.

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Östlichen Zierschildkröten liegt im Nordwesten der USA und erstreckt sich vom Südwesten Kanadas bis zum Golf von Mexiko.

• Lebensräume:

Die Lebensräume der Östlichen Zierschildkröten bestehen aus Sumpfgebieten, Seen, Flüssen, Bächen und Teichen. Diese Schildkrötenart besiedelt ausschließlich Süßgewässer.

Je nach Verbreitungsgebiet halten die Zierschildkröten zwischen Oktober und April eine mehrmonatige Winterruhe. Diese Zeit verbringen sie vergraben im Schlamm. Ausserhalb der Paarungszeit leben die Östlichen Zierschildkröten einzelgängerisch.

• Unterarten:

Trivalname	Wissenschaftler Name	Verbreitungsgebiet	Erstbeschreiber
	Chrysemys picta bellii	Missouri bis Südw. Ontario	GRAY, 1831
	Chrysemys picta dorsalis	Illinois, Alabama bis Oklahoma	AGASSIZ, 1857
	Chrysemys picta marginata	Quebec bis Ontaria, Tennessee	AGASSIZ, 1857
	Chrysemys picta picta	Nova Scotia bis Alabama	SCHNEIDER, 1783

• Nahrung:

Jungtiere ernähren sich von kleinen Fischen, Regenwürmern, Schnecken und Insekten. Adulte Zierschildkröten fressen vegetarische Kost wie Kräuter, Früchte, Blätter und Blüten. Nur in seltenen Fällen fressen sie auch Aas. Zwar suchen sie auch an Land nach Nahrung, fressen diese für gewöhnlich im Wasser.

• Feinde:

Während Alttiere kaum natürliche Feinde haben, sind Jungtiere einigen Gefahren ausgesetzt. Neben Graufüchsen (Urocyon cinereoargenteus), Streifenskunks (Mephitis mephitis) und Fischotter (Lontra canadensis) zählen vor allem Amerikanische Nerze (Mustela vison) zu den Feinden der jungen Zierschildkröten.

• Fortpflanzung:

In den meisten Regionen beginnt die Paarungszeit direkt nach der Winterruhe und dauert bis in den Frühsommer. In südlicheren Gebieten kommt es in dieser Zeit oft zu zwei Gelegen.

Nach der Paarung verlässt das Männchen das Weibchen wieder. Das Weibchen legt zwischen vier und sechzehn Eier in eine etwa 15 – 20 Zentimeter tiefe Grube, die sich in unmittelbarer Nähe des Ufers befindet. Nach der Ablage der Eier wird die Grube verschlossen.

Je nach Umgebungstemperatur schlüpfen die Jungtiere nach 50 – 70 Tagen. Anschließend versuchen sie, das Wasser zu erreichen. Während dieser Zeit sind sie den größten Gefahren ausgesetzt.

Männliche Zierschildkröten erreichen die Geschlechtsreife mit etwa vier bis fünf Jahren. Bei den Weibchen dauert es etwa doppelt so lange. Die Lebenserwartung liegt bei rund 35 Jahren.

• Gefährdung:

Die Östliche Zierschildkröte ist auf der Roten Liste der IUCN nicht vermerkt.

Ordnung: Schildkröten (Testudines) Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

• Links:

• IUCN Red List