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Weißhandgibbon; Lar
Datum: Montag, 16 November 2009 12:56
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Allgemeine Beschreibung:

Der Weisshandgibbon oder Lar (Hylobates lar) gehört innerhalb der Familie der Gibbons (Hylobatidae) zur Gattung der Gibbons (Hylobates) . Diese wird in verschiedene Untergattungen aufgeteilt. Der Lar gehört mit fünf anderen Gibbonarten zur Untergattung Hylobates .

Mit einer Kopfrumpflänge von bis zu 60 Zentimetern gehört der Weisshandgibbon zu den grösseren Gibbonarten dieser Untergattung. Er bringt es auf ein Gewicht von ca. 6 Kilogramm. Die Fellfarbe, die übrigens bei beiden Geschlechtern gleich ist, variiert zwischen schwarz bis braun oder gar gelb. Einige Tiere weisen am Bauch weisse Flecken auf. Auch sonst gibt es keine äusserlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der schwarze, nackte Kopf wird von weissen Haaren umringt. Ebenfalls Hände und Füsse haben weisse Fellhaare. Weisshandgibbons haben, wie alle Gibbonarten, keinen Schwanz. Die langen Armen werden dazu benutzt, um sich in den Bäumen fortbewegen zu können.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Der tagaktive Weisshandgibbon hat sein Verbreitungsgebiet in den tropischen Regenwälder sowie den Trockenwäldern in Asien. Verschiedene Grössen von Populationen leben in Burma, China, Indonesien sowie auf Sumatra, Kambodscha wie auch in Thailand.
• Lebensräume:
Die monogam lebenden Tiere halten sich oft in kleineren Gruppen auf wo sich nur Familienmitglieder befinden. (Familienverbände) In diesen Gruppen lebt ein Paar mit ihren Jungtieren. So kommen des Öfteren bis zu 8 Tiere zusammen. Ihr Territorium kann bis zu 50 Hektar betragen, das sie jeden Morgen rund eine Stunde mit einem Gesang verteidigen. Wie auch andere Primatenarten pflegen sie sich gegenseitig.

Lare sind keine guten Schwimmer. Besser gesagt, sie meiden vollständig das Wasser. Sollten sie trotzdem einmal reinfallen, so ertrinken sie, da sie keinerlei Versuche unternehmen, sich zu retten. Grund dafür dürfte sein, dass sich das dicke Fell sehr schnell mit Wasser füllt und daher es nicht möglich ist, an Land zu gelangen.

In der Mittagszeit ruhen sie auf ihren Schlafbäumen, da in dieser Zeit die Hitze am grössten ist. Nach dieser Mittagsruhe begeben sich die Weisshandgibbone wieder zu den Fressbäumen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit begeben sie sich wieder zu den Schlafbäumen.

Unterarten:

Trivalname
Wissenschaftler Name
Verbreitungsgebiet Erstbeschreiber
  Hylobates lar carpenteri Thailand, Vietnam, Malaysia GROVES, 1968
  Hylobates lar entelloides Thailand, Laos, Malaysia GEOFFROY, 1842
Hylobates lar lar
Thailand, Laos, Malaysia LINNAEUS, 1771
  Hylobates lar vestitus Thailand, Burma, Laos, Malaysia MILLER, 1942
  Hylobates lar yunnanensis Thailand, Burma, Laos, Sumatra, Malaysia Ma & Y. WANG, 1986


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:
Weisshandgibbons fressen nicht alles, was ihnen vor die Nase kommt. Am liebsten fressen sie Früchte, die aber nur, wenn sie reif sind. Auch fressen sie gerne Blätter wie auch Knospen. Eher seltener fressen sie Insekten wie auch Vogeleier. Das zeigt, dass sie keine reine Pflanzenfresser sind. Die Nahrung suchen sie am Rande ihres Reviers, da sich im Zentrum eher die Schlafbäume befinden. Flüssigkeit nehmen sie sehr geschickt zu sich. Erst hängen sie an einen Zweig und tauchen eine Hand ins Wasser, damit sie anschliessend ihr Fell des Handrückens darin baden und die Flüssigkeit aus den Haaren saugen können.
• Feinde:
Zu den Feinden zählen unter anderem Leoparden sowie Greifvögel und Schlangen.

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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Eine feste Paarungszeit kennen die Weisshandgibbons nicht. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa 210 Tagen meistens ein Jungtier zur Welt. In seltenen Fällen können es auch Zwillinge sein. An der Aufzucht der Jungtiere beteiligen sich sowohl die Eltern wie auch die Geschwister. Das Jungtier wird während etwa zwei Jahren gesäugt, wobei es schon früher feste Nahrung zu sich nimmt. Mit erreichen der Geschlechtsreife, die nach etwa 6 bis 8 Jahren erreicht wird, verlassen die Jungen Weisshandgibbons in den meisten Fällen die Familiengruppe. Nur in Ausnahmefällen bleiben sie in der Gruppe. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 25 Jahren. In Gefangenschaft können sie deutlich älter werden.

Gefährdung:

Leider sind die Weisshandgibbone, wie auch andere Gibbonarten, gefährdet. Wurden sie von der IUCN vor wenigen Monaten noch als gering gefährdet eingestuft, gelten sie Heute als stark gefährdet. Gründe gibt es verschiedene: Zum einen sicher von den Einheimischen, da das Fleisch des Weisshandgibbons eine echte Delikatesse sein soll. Anderseits werden diese Tiere als Haustiere gehalten. Um an die Jungtiere zu gelangen, werden die Alttiere getötet. Das grösste Problem stellt aber der Lebensraumverlust dar. Wälder werden zerstört, um Siedlungen sowie Plantagen herzurichten. Damit dieses Problem schnell möglichst unter Kontrolle ist, wurden Nationalparks sowie Schutzgebiete eingerichtet.

• Grafische Darstellung der Einstufung durch die IUCN:
Ausgestorben   Gefährdet   Nicht gefährdet  
                     
EX EW   CR EN VU   NT LC   Kein Status
                     

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Systematik

Systematik

Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Wirbeltiere (Verbebrata)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Futheria)
Ordnung: Herrentiere (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Familie: Gibbons (Hylobatidae)
Unterfamilie: ---
Gattung: Gibbons (Hylobates)
Art: Weißhandgibbon (Hylobates lar)
   
Erstbeschreiber: LINNAEUS, 1771


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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:
Red List IUCN - Weißhandgibbon (Hylobates lar)

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Galerie


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Steckbrief
Datum: Montag, 16 November 2009 12:56
Länge:
80 Zentimeter
Gewicht:
7 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Früchte, Blätter
Jungtiere:
1 Jungtier
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
210 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Asien
Alter:
25 Jahre
IUCN:
Gering gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Peter Emmert
Fotograf Homepage:
www.peter-emmert.de
Aufnahmeort:
Zoo Hannover
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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