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Tüpfelhyäne
Datum: Donnerstag, 22 Januar 2009 13:42
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Allgemeine Beschreibung:

Die Hyäne hat einen hundeähnlichen Körper. Der Kopf, Hals und Rumpf sind sehr stark bemuskelt. Die hinteren Extremitäten sind im Gegensatz dazu sehr schwach entwickelt. Dadurch bekommt die Hyäne einen sehr unregelmässigen Körperbau. Der Kopf ist breit, mit einem grossen, kräftigen Maul. Mit dem sehr kräftigen Kiefer ist die Hyäne in der Lage selbst grosse Knochen durchbeissen zu können. Die Ohren der Hyäne sind gross und rund. Mit diesen kann sie sehr gut hören. Der Hals ist relativ lang und kräftig. Der Rücken ist kurz und nach hinten hin sehr stark abfällig. Die Hinterläufe wirken fast wie unterentwickelt, dennoch ist die Hyäne ein sehr geschickter und auch streckenweise schneller Jäger.

Das Fell der Hyäne ist recht kurz und struppig. Die Grundfarbe ist hellbraun mit vieln schwarzen Flecken. Auf dem Rücken und Hals ist das Fell etwas länger und wird bei Aufregung aufgestellt. Die Schnauze, der Schwanzspitze und die Pfoten sind schwarz. Einen sichtbaren Geschlechtsunterschied gibt es kaum. Das männliche Tier hat einen Penis, aber bei den weiblichen Tieren sieht es fast genauso aus. Die Klitoris ist sehr lang und die Schamlippen bilden hodensackähnliche Taschen. Diese geschlechtlichen Merkmale gibt es aber nur bei der Tüpfelhyäne. Hyänen sind weder hässlich, hinterhältig noch dumm. Sie sind nur ideal an ihren Lebensraum angepasst.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Die Tüpfelhyäne lebt südlich der Sahara in der Wüste und hält sich hauptsächlich in den sehr trockenen, heissen Savannen auf. Ihr Sozialsystem ist matriarchisch, die Grundstruktur bildet der Familienverband. Dieser Familienverband kann in der grösse sehr stark variiren. Je nach Nahrungsangebot kann ein Clan aus 5 - 50 Tieren bestehen. Diese Familie lebt um einen gemeinsamen Bau, der nur zur Aufzucht der Jungen genutzt wird. Das Revier eines Rudels kann zwischen 40 - 1000 qkm betragen.

Die Geschlechtsorgane spielen bei den Tüpfelhyänen eine grosse Rolle. Wenn sich die Tüpfelhyänen begrüssen, stellen sie sich mit dem Kopf zum Hinterteil der anderen Hyäne, heben das Hinterbein, damit sie sich gegenseitig beriechen und belecken können. Dadurch werden die sozialen Kontakte vertieft und die Hierarchie gestärkt. Zusätzlich besitzen die Hyänen Analtaschen, aus denen sie eine cremige Paste absondern. Diese Paste dient zur Reviermarkierung. Bei den Tüpfelhyänen herrscht in der Gruppe eine strenge Hierachie, in denen ein Weibchen das Leittier ist und das ranghöchste Männchen steht ihr zur Seite. Die Töchter der Weibchen erhalten innerhalb des Rudels meistens die gleiche Stellung wie die Mutter.

Tüpfelhyänen jagen hauptsächlich in der Gruppe, weil sich dadurch ihre Jagderfolge enorm steigern. Sie sind durchaus in der Lage über eine Strecke von 3 km Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h zu erreichen. Tüpfelhyänen halten stets Kontakt zum Rudel, auch wenn sie mal alleine unterwegs sind. Sie verständigen sich über kurze Distanzen mit Lauten, die für uns nicht hörbar sind. Über grössere Distanzen halten sie Kontakt mit den für die Hyänen typischen Lauten, wie Heulen, Bellen oder Kichern.

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Nahrung

Nahrung:

Tüpfelhyänen sind sehr erfolgreiche Jäger. Sie jagen Antilopen, Zebras und auch Büffel. In erster Linie jagen sie kranke oder schwache Tiere. Sie sind aber durchaus auch in der Lage ausgewachsene Tiere zu erlegen. Hyänen sind ausdauernde Jäger und sehr geschickt. Durch die Mischung aus Aasfresser und Jäger, sind die Hyänen in der Lage selbst in Trockenzeiten gut zu überleben. Hyänen haben kaum Feinde. Selbst ein Löwenrudel wird sich nur im äussersten Notfall mit einem Hyänenrudel anlegen. Zu gross ist die Gefahr, ernsthaft verletzt zu werden. Die Kiefer der Hyänen sind im Stande Knochen zu knacken. Somit kommen sie an das wertvolle Knochenmark heran. Zusätzlich enthalten ihre Mägen eine hoch konzentrierte Magensäure, mit der sie das maximum an Nährstoffen aus der Nahrung ziehen können. Hyänen sind die effizientesten Aasfresser und der Säugern. Sie verschmäen aber auch nicht Wildfrüchte, Eier und kleine Wildtiere.

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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Alle Weibchen eines Rudels bekommen Nachwuchs. Dieser kommt nach ca. 100 Tagen in angelegten Bauten zur Welt. Die Welpen kommen mit geöffneten Augen und entwickeltem Gebiss zur Welt. Schon kurz nach der Geburt zeigt sich aggressives Verhalten den Geschwistern gegenüber. Somit wird schon direkt nach der Geburt die Rangordnung unter den Jungtieren hergestellt. Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Jungtier dadruch stirbt. Das passiert häufig, wenn die Nahrung knapp wird. Frühestens mit neun Monaten bekommen die Jungtiere Fleisch. Die Jungen werden bis zu 15 Monate von der Mutter gesäugt. In einem Bau können Jungtiere unterschiedlichsten Alters sein. Wenn die Jungtiere entwöhnt werden, bleiben die weiblichen Jungtiere meist im Rudel. Die männlichen Jungtiere werden verjagt und müssen sich ein eigenes Rudel suchen. Die Lebenserwartung in reier Wildbahn liegt bei 20 Jahren, in Gefangenschaft bei etwa 40 Jahren.

Erziehungsmassnahmen:

Bei den Hyänen haben die Weibchen das "Sagen", die Männchen müssen sich komplett unterordnen. Falls sie dies nicht tun, so beisst das Weibchen (in der Regel das Weibchen, dass den Clan anführt) dem Männchen zwischen die Schulterblätter. Dies gilt natürlich auch für die Rangniedrigen Weibchen. In ganz schlimmen Fällen beissen Sie in die Pfoten und diese werden oft dadurch geschädigt. Dies bedeutet in freier Wildbahn das Todesurteil, weil diese Hyäne nicht mehr jagen kann und eine leichte Beute für Löwen wird. Löwen nutzen jede Gelegenheit eine geschwächte oder einzelne Hyäne zur Strecke zu bringen.

Geschlechtsbestimmung:

Aufgrund der Tatsache, dass man Hyänen äusserlich nicht von einander unterscheiden kann muss man eine Haaranalyse durchführen. In der ZooM Erlebniswelt Gelsenkirchen konnten so die Geschlechter der beiden Tüpfelhyänen festgestellt werden. Es sind ein Weibchen, Dogo Sana (Suaheli: Die Kleine) und ein Männchen, Fisi (Suaheli: Hyäne).

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Systematik

Systematik

Stamm:

Chordatiere - Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
Klasse: Säugetiere - Mammalia
Unterklasse: Höhere Säugetiere - Eutheria
Ordnung: Raubtiere - Carnivora
Unterordnung: Landraubtiere - Fissipedia
Familie: Hyänen - Hyaenidae
Unterfamilie: Eigentliche Hyänen - Hyaeninae
Gattung: Tüpfelhyänen - Crocuta
Art: Tüpfelhyäne
   

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Literatur


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Donnerstag, 22 Januar 2009 13:42
Länge:
165 Zentimeter
Gewicht:
85 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Zebras, Gazellen, Antilopen
Jungtiere:
2 Jungtiere
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
100 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Afrika
Alter:
20 Jahre
IUCN:
Stark gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Helga Ernst
Fotograf Homepage:
Zoo Link:
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde
Autor:
Claudia Masuhr
Homepage:
http://www.wolfundtapir.eu
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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