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Schuhschnabel
Datum: Samstag, 01 Mai 2010 13:16
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Der Schuhschnabel weist eine durchschnittliche Standhöhe von 115 Zentimetern und eine mittlere Flügellänge von 68 Zentimetern auf. Sein auffälligstes Körpermerkmal ist zweifellos der ungefähr 19 Zentimeter lange, aussergewöhnlich hohe und breite Schnabel, der zwar entfernt an einen arabischen Schlupfschuh erinnert, jedoch keinem anderen Vogelschnabel gleicht. In seinem Körperbau weicht der Schuhschnabel so sehr von allen anderen Vögeln ab, dass er von den Ornithologen in eine eigene Familie (Balaenicipitidae) gestellt wird.

Über seine Verwandtschaft innerhalb der gefiederten Welt wurde lange Zeit rege diskutiert, nachdem er vom englischen Museumsfachmann John Gould im Jahr 1851 der wissenschaftlichen Welt zur Kenntnis gebracht worden war. Manche Fachleute waren der Ansicht, dass der Schuhschnabel ein entfernter Verwandter der Pelikane innerhalb der Ordnung der Ruderfüsser ist. Andere hielten ihn für eine ungewöhnliche Form von Reiher innerhalb der Ordnung der Stelzvögel. Und nochmals andere stellten ihn - ebenfalls innerhalb der Ordnung der Stelzvögel - in die Nähe der Störche. Aufgrund eingehender körperbaulicher Untersuchungen wurde er schliesslich in die Ordnung der Stelzvögel eingeteilt und da in der Nähe der Störche untergebracht.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet des Schuhschnabels erstreckt sich über weite Bereiche des östlichen und zentralen Afrikas. Die Hauptbrutgebiete befinden sich in den Sumpflandschaften des Sudans, Ugandas, Kongo-Kinshasas (Ex-Zaires) und Sambias. Kleinere Brutbestände kommen in Äthiopien, Ruanda, Tansania und der Zentralafrikanischen Republik vor. Verschiedentlich wurde ferner von Schuhschnabel-Sichtungen in Angola, Botsuana, Kamerun, Kenia und Malawi berichtet. Dabei dürfte es sich aber entweder um vagabundierende Jungvögel oder um Verwechslungen mit anderen grossen Stelzvögeln, etwa dem Afrika-Marabu (Leptoptilos crumeniferus), gehandelt haben.

• Lebensräume:

Brutbestände scheint es in den letztgenannten Ländern jedenfalls keine zu geben. Als Lebensraum wählt der Schuhschnabel unwegsame Süsswassersümpfe, welche dicht mit Schilf (Phragmites australis), Papyrus (Cyperus papyrus), Rohrkolben (Typha spp.) und anderen wasserliebenden Gräsern sowie mit Schwimmblatt- und Schwimmpflanzen bewachsen sind. Vorzugsweise bewohnt er grossflächige Sumpflandschaften. Ausserhalb der Brutsaison kann man ihm aber auch in kleineren Feuchtgebieten (von zum Teil weniger als einem Quadratkilometer Oberfläche) und in saisonal überschwemmten Grasländern begegnen.


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Früher war man der Ansicht, dass der Schuhschnabel seine Nahrung vor allem nachts suche. Neuere Feldstudien haben das widerlegt: Der blaugraue Vogel ist fast ausnahmslos am Tag unterwegs. Wenn er bei der Jagd auf Beute lauert, steht er oft lange Zeit unbeweglich - wie versteinert - im Sumpf und richtet seine Augen starr auf das Wasser. Dabei entgeht ihm nicht die leiseste Bewegung des Pflanzengewirrs und auch nicht das geringste Kräuseln der Wasseroberfläche. Gerät ein Fisch oder ein anderes Beutetier in seine Reichweite, so stösst er blitzschnell und zielsicher seinen Kopf ins Wasser und packt mit seinem scharfrandigen, hakenbewehrten Schnabel zu. Oft reisst ihn die Wucht der Bewegung aus dem Gleichgewicht, so dass er vornüber fällt und sich zuerst wieder aufrappeln muss, wobei er sich häufig mit den Flügeln abstützt. Das geschieht vor allem dann, wenn er nicht auf festem Boden steht, sondern von einem Schwimmpflanzenteppich aus jagt.


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Die jungen Schuhschnäbel schlüpfen nach einer Brutdauer von etwa einem Monat gestaffelt - in Abständen von etwa fünf Tagen - aus den Eiern. Dies ist deshalb der Fall, weil die Altvögel gleich nach Ablegen des ersten Eis mit dem Brüten begonnen haben. Die Jungen tragen anfangs ein silbergraues Daunenkleid. Ihr Kopf ist bereits recht gross, doch ist die ungewöhnliche Form des Schnabels noch nicht ausgebildet. Erst wenn im Alter von etwa einem Monat die ersten Federn zu spriessen beginnen, schwillt auch der Schnabel merklich an.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Der Schuhschnabel wird von der IUCN nicht eingeteilt und ist somit nicht bewertet.

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Systematik

Systematik:

Ordnung: Stelzvögel (Ciconiiformes)
Familie: Schuhschnäbel (Balaenicipitidae)
Gattung: Balaeniceps
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:

Red List IUCN


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Samstag, 01 Mai 2010 13:16
Länge:
140 Zentimeter
Gewicht:
Gefieder:
Geschlechter gleich
Spannweite:
200 Zentimeter
Ernährung:
Fische, Frösche, Kleinsäuger
Jungtiere:
Zugverhalten:
Teilzieher
Fortpflanzung:
Gelege:
1 - 3 Eier
Tragezeit:
Brutzeit:
35 - 42 Tage
Verbreitungsgebiet:
Afrika
Alter:
27 Jahre
IUCN:
Gering gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Zoo Zürich
Zoo Link:
www.zoo.ch
Autor:
Markus Kappeler
Homepage:
http://www.markuskappeler.ch
Email:
Zusätzliche Hinweise:

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