• Beschreibung:

Der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) zählt innerhalb der Ordnung der Ruderfüsser (Pelecaniformes) zur Familie der Pelikane (Pelecanidae). Bei einer Körperlänge von 175 Zentimeter und einem Gewicht von 9 -14 Kilogramm erreichen sie eine Flügelspannweite von 230 - 260 Zentimeter. Weibchen werden mit 150 Zentimeter Körperlänge und 5 - 8 Kilogramm Körpergewicht deutlich kleiner und leichter als ihre Geschlechtspartner. Sie zählen zu den grössten flugfähigen Vogelarten.

Der Rosapelikan besitzt ein weißes, frisch vermausert rosa angehauchtes Federkleid und in der Brutzeit einen orangefarbenen Höcker am Ansatz der Stirnbefiedung. Im Flug ist der Rosapelikan ? von unten gesehen ? anden duklen Flügelenden (Handschwigen schwarz, Armschwingen dukelgrau) vom Krauskopfpelikan..... klar zu unterscheiden. Am kräftigen, langen Schnabel befindet sich ein gelb gefärbter Kehlsack. Die Füsse sind wie der Schnabel gelb bis graugelb (Steinbacher,1970, 1980).

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Rosapelikane ist recht verstreut. In Europa erscheinen sie im Donaudreieck sowie quer durch die Mongolei. Einige kleinere Population leben in Indien, Thailand und dem Iran.

• Lebensräume:

Der Lebensraum besteht aus Sümpfen und Frischwasserseen. In Afrika sind sie südlich der Sahara in kleinen bis mittelgrossen Populationen anzutreffen. In Äthiopien, Zentralafrika, Nigeria, Kenia, dem Kongo, in Simbawe und Südafrika beheimatete Rosapelikane leben in den Tiefländer an Seen mit genügend Fischen. In Afrika trifft man diese Pelikaneauch auf kahlen Inseln und Felsen vor der Meeresküste brütend an (Steinbacher,1970,1980).

Sie halten sich eigentlich die ganze Zeit über in grossen Kolonien auf. Nicht, wie vielleicht angenommen, verbringen sie die meiste Zeit des Tages mit Fischen. Im Gegenteil, fischen belegt nur einen kleinen Teil des Tages. Mehr Zeit verwenden sie, um sich zu putzen oder um zu baden. Um zu baden, stecken sie den Kopf ins Wasser und flattern mit den Flügeln. Ist dem Pelikan zu heiss, so öffnet er den Mund, um die Wärme zu regulieren oder er flattert mit den Flügeln um die Körpertemperatur zu senken. Der Schnabel ist auch eine wichtige Waffe gegen Eindringlinge.

• Nahrung:

Den grössten Teil der Nahrung der Rosapelikane machen die Fische aus. Etwa 90% der Nahrung besteht aus grossen Fische. Die restlichen 10% bestehen aus kleinen Fischen, Eiern und Küken. Pro Tag benötigt ein Rosapelikan zwischen 800 und 1200 Gramm an Nahrung. Um an die Fische zu gelangen, stellen sich mehrere Pelikane hufeisenförmig auf und flattern mit den Flügeln. Dabei zwingen sie die Fische, ins flache Wasser zu gelangen. Dabei öffnen sie den riesigen Schnabel und warten, bis sich ein Fisch im geräumigen Kehlsack verfängt. Ist dies geschehen, so schluckt er den Fisch in einem Stück nach unten.

• Fortpflanzung:

Die Paarungszeit liegt bei den Rosapelikanen europäisch beheimateten Populationen im Frühjahr, während die afrikanischen sich das ganze Jahr paaren. Das Weibchen legt nach der Paarung zwischen einem und vier Eier in das Nest, das aus Ästen und Rinde besteht und sich auf dem Boden befindet. Diese werden während 29 - 30 Tagen ausgebrütet. Nach dem Schlüpfen dauert es durchschnittlich 70 Tage, bis die Küken das Nest zum ersten Mal verlassen. Geschlechtsreif werden sie mit etwa drei bis vier Jahren. Die Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren.

• Gefährdung:

In früheren Zeiten wurde der Kehlsack für Tabakhüllen und Tabakbeutel genutzt. In Indien und China wurde das Fett der jungen Pelikane in der Medizin verwendet. Die Haut wurde verwendet, um Leder herzustellen. Der der Kot dieser Tiere wird in den Drittweltländern als Düngemittel verwendet. Der Rosapelikan ist zwar nicht global bedroht. Dennoch sinken die Bestände in Europa immer mehr. In Afrika leben noch ungefähr 70.000 - 80.000 Tiere in freier Wildbahn.

Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes) Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

• Links:

• Red List IUCN - Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus)

• Literatur:

• Joachim Steinbacher - (Dr., Kustos, Natur - Museum und Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt a. M.):
Pelikane - Seiten 156 ? 162 - In:Grzimeks Tierleben, Vögel 1 , Band 7 Kindler Verlag AG,Zürich 1970 und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1980