• Beschreibung:

Der Graukehl-Nachtaffe oder Mirikina (Aotes trivirgatus) (Heinemann,1970 und 1979), gehört zur Familie der Kapuzinerartigen (Cebidae). Zur Gattung der Nachtaffen i.e.S. (Aotes) gehören weitere sieben Arten. Die Kopfrumpflänge liegt zwischen 24 und 48 Zentimeter. Dazu kommt eine Schwanzlänge von nochmals rund 45 Zentimeter. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Größe nur unwesentlich. Die Weibchen sind eher kleiner als die Männchen.

Das Gewicht bei einem Männchen liegt bei etwa 1000 Gramm. Weibchen hingegen sind mit etwa 1150 Gramm deutlich schwerer im Vergleich zum Körperbau. Das Fell der Nachtaffen ist rötlich-braun bis grau. Der Bauch ist in geringen Partien von weißer, jedoch vorwiegend oranger Farbe. Auffälligstes Merkmal sind wohl die großen, runden Augen,die typisch für nachtaktive Tiere sind. Die Ohren sind im rundlichen Kopf kaum auszumachen. Die Gesichtszeichnung wird durch drei schwarze Steifen getrennt.

Mit ihren riesigen Nachtaugen können Mirkikinas auch in sehr dunklen Nächten noch ausreichend sehen,wenn andere Nachtiere sich nur mit Gehör und Tastsinn zurechtfinden. „Das Auge wirkt wie ein Nachtglas und hilft seinem Träger bei der Jagd im Dunklen, vor allem auf Insekten...Je weniger Licht, desto riesiger öffnet sich die Pupille, desto schmaler wird die Iris des Auges....“ so zitiert Heinemann (1970, 1979) einen Experten namens Ivan T. Sanderson.

Nachtaffen sind durch die Zerstörung der Wälder bedroht. Sie werden auch gejagt wegen ihren Zähnen, Schädeln und ihrem Fleisch.

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Graukehl-Nachtaffen liegt im tropischen Südamerika. Von Panama über Peru, Ecuador bis nach Nordargentinien und im gesamten Amazonasgebiet leben Populationen.

• Lebensräume:

Sie leben in den Primär- sowie Sekundärwäldern in einer Höhe von bis zu 3.500 M.ü.M. Man trifft sie im Regenwald sowie in trockenen Dornenwäldern an. Ihr Revier beträgt bis zu 9 ha. Sie leben bei einer Temperatur von 28 - 30 Grad. Nachtaffen sind sehr soziale Tiere. Sie leben als Paar oder in Familien.

• Nahrung:

Als Hauptnahrung der Nachtaffen zählen Früchte sowie Insekten und Nektar. Manchmal werden aber auch Eidechsen sowie Frösche und Eier (um Protein aufzunehmen) gefressen.

• Fortpflanzung:

Die monogam lebenden Nachtaffen paaren sich im August sowie September, so dass die Geburt der Jungtiere auf die Jahreszeit fällt wo die hohe Fruchtproduktion ist. Die Paarung findet in der Nacht statt, obwohl man schon Tiere bei Tage beobachten konnte. Dies ist jedoch die Ausnahme.

Nach einer Tragzeit von 125 - 133 Tagen bringt das Weibchen ein, in seltenen Fällen zwei Jungtiere zur Welt. Bei der Geburt wiegen die Neugeborenen nicht mehr als 100 Gramm. Für die Aufzucht sind hauptsächlich die Männchen zuständig. Sie tragen die Affenkinder umher, spielen mit ihnen, schützen sie vor Gefahren und teilen mit ihnen die Nahrung. Die Jungtiere werden nur zum Stillen der Mutter gebracht, dies geschieht etwa alle 2 - 3 Stunden. Die Männchen kümmern sich während den ersten vier Monaten um die Jungtiere. Die Entwöhnung findet nach 6 - 12 Monaten statt. Geschlechtsreif sind sie nach dem zweiten Lebensjahr. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 12 Jahren.

• Gefährdung:

Von der IUCN wird der Nachtaffe nicht bewertet.

Überfamilie: Breitnasenaffen (Ceboidea) Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

• Links:

• IUCN Red List

• Literatur:

• Dietrich Heinemann (Dr., Direktor i. R. des Zoologischen Gartens Münster/Westfalen, München): Kapuzinerartige Neuweltaffen - Seiten 310 – 347 In: Grzimeks Tierleben, Säugetiere 1 , Band 10 Kindler Verlag AG,Zürich 1970 und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co.KG, Münchnen 1979