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Leopard
Datum: Samstag, 19 Juni 2010 10:25
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Der Leopard (Panthera pardus) gehört wohl zu den schönsten Raubkatzen der Welt. Im Tribus der Grosskatzen (Pantherini) zählt der Leopard, zusammen mit dem Löwen (Panthera leo) , dem Jaguar (Panthera onca) und dem Tiger (Panthera tigris) innerhalb der Familie der Katzen (Felidae) zur Gattung der Eigentlichen Grosskatzen Panthera .

Der Leopard, 1758 von Carl Linnaeus zum ersten Mal beschrieben, bringt es auf eine Kopfrumpflänge von bis zu 190 Zentimeter und wiegt dabei bis zu 90 Kilogramm. Je nach Verbreitungsgebiet variieren diese Angaben sehr. Bereits bei den Lebensräumen gibt es größere Unterschiede. Leoparden, die in Waldregionen beheimatet sind, bringen es meistens nicht auf die Länge derjenigen Tiere, die in offenen Landschaften leben. Die Schulterhöhe kann ebenfalls unterschiedlich sein. Während Weibchen, die übrigens nur rund halb so viel wiegen wie die Männchen, zwischen 40 und 50 Zentimeter an Schulterhöhe haben, bringen es ihre Geschlechtspartner auf 75 - 85 Zentimeter. Der Schwanz kann eine Länge von 60 - 110 Zentimeter erreichen, je nach Größe des Tieres.

Das Fell ist goldgelb. Darauf sind dunkelbraune bis schwarze Rosetten zu sehen, die verschieden groß sind. Der Kopf ist mit kleinen, schwarzen Flecken übersät. Die Innenseite der Beine und der Bauch sind weiß bis grau. Die kleinen, dicht aneinander liegenden Flecken sehen aus wie parallel angeordete Halsbänder . Zwischen den verschiedenen Unterarten gibt es sowohl in der Größe wie auch in der Fellfarbe Unterschiede.

Um in der Wildnis zu überleben, sind sie auf besondere Sinnesorgane angewiesen. Hier wäre als erstes der Gehörsinn zu erwähnen. Sie sind in der Lage, Frequenzen wahrzunehmen, die für den Menschen nicht hörbar sind. Ein weiteres, sehr wichtiges Organ sind die Augen. Da die Augen nach vorne gerichtet sind, ähnlich wie beim Menschen, überschneidet sich ihre Sehachse. Das Sehvermögen in der Nacht ist im Vergleich zum Menschen etwa 6 - 7 Mal so stark.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Das Verbreitungsgebiet war vor vielen Jahren sehr groß. Über fast ganz Afrika, mit Ausnahme der wasserlosen Wüste, war der Leopard verbreitet wie auch in großen Teilen Asiens. Leider ist er in vielen Regionen bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Er war sowohl in den Regenwäldern wie auch in felsigen Gebirgen und Savannen anzutreffen. Im asiatischen Verbreitungsgebiet traf man ihn auch in Nadelwäldern sowie den Tropen Indiens an.
• Lebensräume:

Heute sieht dies alles ein wenig anders aus. Während er zum Beispiel in Marokko sowie auf der Sinaihalbinsel und auf Sansibar ausgestorben sind, gibt es im Kaukasus kaum mehr als 50 frei lebende Leoparden mehr. Auf der arabischen Halbinsel (Saudi Arabien, Jemen, Oman) wird der Bestand auf unter 15 Tiere geschätzt und wird wohl nicht überleben können. Kaum mehr Individuen gibt es auf der Insel Sri Lanka. Auch dort hat der Leopard nur geringe Chancen zu überleben. Im großen China leben die wenigen Tiere, die es dort noch gibt, in isolierten Zonen und werden streng geschützt. Die meisten Tiere leben mit über 14.000 Exemplaren in Indien sowie in Afrika, wo schätzungsweise 750.000 Leoparden leben.

In ihren Verbreitungsgebieten haben Männchen größere Reviere. Darin befinden sich mehrere Weibchen, die sie während der Paarungszeit aufsuchen. Im Durchschnitt beträgt eine Revier ca. 70 Km 2 . Eindringlinge werden mit Kämpfen vertrieben. Reviere werden mit Urin sowie mit Kratzspuren an den Bäumen markiert.

Zu den Feinden der Leoparden zählen unter anderem Löwen sowie Tiger. Aber nicht nur diese zählen zu den Feinden. Auch Hyänen sowie Wildhunde meiden sie auf ihren Rundgängen.

Unterarten:

• Die verschiedenen Unterarten:
Es gibt mindestens 24 Unterarten (Weigel,1970, 1979), von denen hier exemplarisch 5, bereits ausgestorben Unterarten genannt werden sollen:

  • Panthera pardus melanotica:

Diese Unterart lebte ausschließlich im südlichen Teil von Afrika. Entdeckt wurde diese Unterart von Albert Günther im Jahre 1884

  • Panthera pardus nanopardus:

Anzutreffen war diese Unterart in Somalia. Diese wurde von Oldfield Thomas im Jahre 1904 entdeckt und beschrieben.

  • Panthera pardus panthera:

Diese Unterart, besser bekannt unter dem deutschen Namen Berber-Leopard, ist zwar noch nicht ausgestorben, jedoch existieren keine 200 Individuen mehr.

  • Panthera pardus sindica:

Einstlebte diese Unterart im Südwesten von Afrika. Diese Art wurde von Carl Linnaeus 1758 entdeckt und beschrieben.

  • Panthera pardus suahelica:

Wie auch schon die oben genannte Unterart war diese in Ostafrika beheimatet und wurde 1758 von Carl Linnaeus beschrieben.

Weitere Tiere sind entweder vom Aussterben bedroht, stark bedroht oder als bedroht eingestuft. Wie viele Unterarten es tatsächlich gibt, ist bis heute nicht bekannt. Je nach Wissenschaftler können es bis zu 31 Unterarten sein. Des Weiteren gibt es auch noch die Schwärzlinge, die sogenannten „Panther“. Diese haben weder mit einer eigenen Art noch mit einer eigenen Unterart etwas zu tun. Leoparden erhalten dieses schwarze Fell durch ein Gen (monogenetisch), das von Alttieren ihren Jungen vererbt wird. Dies muss allerdings nicht heißen, dass diese schwarzen Panther nur von gleichfarbigen Panthern abstammen können. In einem Wurf kann es sowohl normal farbene wie auch schwarze Leoparden haben. Die auffällige Musterung ist jedoch, bei entsprechenden Lichtverhältnissen, auch bei Schwärzlingen zu sehen. Die schwarzen Leoparden sind, nicht wie vielleicht viele vermuten, seltene Tiere. In einigen Gebieten sind die Hälfte aller Leoparden Panthern wie beispielsweise auf der Malaiischen Halbinsel. Ebenfalls anzutreffen sind sie in den Berglandschaften in Äthiopien.


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Leoparden sind Allesfresser. Je nach Verbreitungsgebiet fressen sie vom Großsäuger über Reptilien fast alles. Säugetiere werden in etwa derselben Größe erlegt wie sie selber. Dabei jagen sie mit Vorlieben Huftiere wie Hirsche ( Cervidae) , Antilopen ( Alcelaphinae) sowie Impalas (Aepyceros melampus) . Werden diese nicht mit Erfolg erlegt, so fressen sie Mangusten ( Herpestidae ) sowie Schakale (Canis) , was den größten Teil ihrer Nahrung ausmacht.

Um an die Huftiere heranzukommen, verwenden sie die so genannte „Anschleichjagd“. Dabei schleichen sie an ihre Beute heran, um sie dann aus einer kurzen Distanz anzugreifen. Dies ist wichtig, da sie ihre hohe Geschwindigkeit nicht über größere Distanzen aufrechterhalten können. Weiter gibt es die Lauerjagd. Dabei liegt der Leopard auf einem Ast und beobachtet seine Beute. Ist diese genügend nahe an ihm dran, so verlässt er den Baum und überwältigt das Tier.

Ist die Beute erlegt, so muss sie vor anderen Nahrungssuchenden wie die Hyänen in Sicherheit gebracht werden. Dabei bringt er das erlegte Beutetier auf einen Baum. Dies ist einzigartig in der Katzenwelt. Anschließend wird diese während mehrerer Tagen verspeist. Ist kein Baum in der Nähe, so kommt es vor, dass der Leopard die Nahrung mit Gras oder Laub überdeckt und so vor Aasfressern schützt.


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Leoparden treffen sich nur während der Paarungszeit. Ansonsten wird der Kontakt vermieden. Weibchen sind in dieser Zeit nur während 5 - 7 Tagen trächtig. Um die Männchen zu informieren, legen sie Duftmarken ab. Diese Duftmarken werden sowohl am Boden wie auch an Büschen, Steinen oder Bäumen abgelegt. Bereits nach rund 10 Tagen ist die Paarungszeit beendet.

Nach einer Tragzeit von 92 - 95 Tagen bringt das Weibchen zwei bis drei Jungtiere zur Welt, die ca. 500 Gramm wiegen. Eine saisonale Paarungszeit gibt es bei den Leoparden keine. Jedoch ist bekannt, dass die meisten Geburten auf die Geburtszeit der Antilopen ( Alcelaphinae) fällt, da das Weibchen in dieser Zeit mehr Nahrung anschaffen muss als sonst. Die Jungtiere werden meist in Höhlen zur Welt gebracht, da sie dort gut vor Räubern geschützt sind.

Die jungen Leoparden werden während zwei bis drei Monaten gesäugt. Anschließend sind sie in der Lage, bereits Fleisch zu fressen. Auch beginnen sie dann, ihrer Mutter hinterher zu laufen. Am Anfang reißen die Jungtiere nur kleinere Beutetiere, bevor sie sich an größeren (Beutetieren) versuchen. Wie bei anderen Tieren auch verlassen die männlichen Leoparden die Mutter früher als die Weiblichen. Dies geschieht nach etwa 18 Monaten. Geschlechtsreif werden sie etwa ein Jahr später, mit 2.5 Jahren. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 20 Jahren.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Der Leopard als Art wird von der IUCN als beinahe gefährdet eingestuft.

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Systematik

Systematik

Überfamilie: Hunde- und Katzenartige (Cynofeloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Echte Katzen (Felnae)
Tribus: Großkatzen (Pantherini)
Gattung: Eigentliche Großkatzen (Panthera)
  • Leopard (Panthera pardus)
    • Panthera pardus adersi
    • Panthera pardus antinorii
    • Panthera pardus chui
    • Panthera pardus ciscaucasia
    • Panthera pardus dathei
    • Panthera pardus delacouri
    • Panthera pardus fusca
    • Panthera pardus ituriensis
    • Panthera pardus japonensis
    • Panthera pardus jarvisi
    • Panthera pardus kotiya
    • Panthera pardus leopardus
    • Panthera pardus melanotica
    • Panthera pardus melas
    • Panthera pardus millardi
    • Panthera pardus nimr
    • Amur-Leopard (Panthera pardus orientalis)
    • Panthera pardus pardus
    • Panthera pardus pernigra
    • Nordpersischer Leopard (Panthera pardus saxicolor)
    • Panthera pardus shortridgei
    • Panthera pardus sindica
    • Panthera pardus suahelica
    • Panthera pardus tulliana
  • Jaguar (Panthera onca)
  • Tiger (Panthera tigris)
  • Löwe (Panthera leo)
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:

Red List IUCN - Leopard (Panthera pardus)

• Literatur:

Ingrid Weigel (Dr., Zoologische Sammlung des Bayerischen Staates, München): Grosskatzen und Geparde - Seiten 334 - 371 In: Grzimeks Tierleben, Säugetiere 3 , Band 12 Kindler Verlag AG, Zürich (1970) und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1979


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Samstag, 19 Juni 2010 10:25
Länge:
190 Zentimeter
Gewicht:
90 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Vögel, Säugetiere
Jungtiere:
2 - 3 Jungtiere
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
95 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Afrika, Asien
Alter:
20 Jahre
IUCN:
Stark Gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Tierpark Dählhölzli, Bern
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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