Allgemeine Beschreibung:
Die Kreuzotter ist neben der Aasviper die einzige Giftschlange, die auch in
Deutschland vorkommt. Sie gehört innerhalb der Familie der Vipern zur Gattung
der echten Ottern und erreicht je nach Geschlecht eine Länge von 50 bis 70 cm.
Weibchen werden etwas größer als Männchen. Der ovale Kopf mit abgerundeter
Schnauze setzt sich deutlich vom Körper ab. Die Pupillen sind senkrecht
geschlitzt. Die Färbung der Kreuzotter ist sehr variabel. Auch zwischen den
Geschlechtern bestehen hinsichtlich der Färbung große Unterschiede. Männchen
können von grau über graugrün bis hin zu graubraun gefärbt sein. Weibchen sind
in der Regel gelb bis gelbrot oder kupfer- bis rostfarben gefärbt. Bei beiden
Geschlechtern kann es auch schwarze Farbvariationen geben. Die schwarze
Farbvariante wird auch Höllenotter genannt. Die kupferfarbene Variante taucht
oft unter dem Synonym Kupferotter auf. In beiden Fällen handelt es sich aber
nicht um Unterarten, sondern um die Nominalform.
Der Rücken ist mit
einem farblich dunkel abgesetztem Zickzackband überzogen. Auf dem Kopf ist eine
Zeichnung, die an ein "X" erinnert. Daher auch der Name Kreuzotter. Am Ende des
Schwanzes befindet sich eine verhornte Spitze. Die überwiegend tagaktive
Schlange verfügt über ein Gift, das neurotoxische und hämorrhagische Wirkung
hat. Es kann Kindern und geschwächten Menschen gefährlich werden. Die Giftzähne
befinden sich im Oberkiefer und können über einen speziellen Mechanismus nach
vorne geklappt werden. Das Gift gelangt von den Giftdrüsen über einen Giftkanal
in die Bisswunde. Die Kreuzotter gibt relativ wenig Gift mit einem Biss ab.
In der kalten Jahreszeit hält die Kreuzotter Winteruhe. Sie versammelt
sich dazu oft mit Artgenossen in verlassenen Erdbauten oder andere unterirdische
Hohlräume, um den Winter in Gesellschaft zu überstehen. Es wurden aber auch
schon Vergesellschaftungen mit anderen Schlagenarten beobachtet. In Deutschland
ist die Schlange aufgrund der Vernichtung von Lebensräumen stark vom Aussterben
bedroht.