Kegelrobbe |
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Datum: Dienstag, 14 Oktober 2008 12:45
![]() Allgemeine Beschreibung:Die Kegelrobbe (Halichoerus grypus) gehört innerhalb der Ordnung der Robben (Pinnipedia) zur Familie der Seehunde oder Hundsrobben (Phocidae). Im Vergleich zum Seehund (Phoca vitulina), der anderen Robbenart, die an den Küsten Europas verhältnismässig häufig vorkommt, ist die Kegelrobbe recht gross und massig. Erwachsene Weibchen können bis zu 1,8 Meter lang und 150 Kilogramm schwer werden; die Männchen bringen es sogar auf 2,1 Meter und 300 Kilogramm.Feinde und Schlachtereien: Der einzige natürliche Feind der Kegelrobbe scheint in europäischen Gewässern der Schwertwal zu sein, der hin und wieder eines glücklosen Individuums habhaft wird. Weit gefährlicher erweist sich demgegenüber der Mensch, der seit jeher das dichte Fell der Kegelrobbe sehr schätzt und in dessen Fischnetzen sich immer wieder Kegelrobben verfangen, die dadurch am Luft holen gehindert werden und kläglich ertrinken. Die Robbenbabyschlachterei der früheren Jahre hat dank weltweiter Proteste seitens der Tier- und Naturschützer zum Glück ein Ende gefunden. Vermehrt werden heute aber Kegelrobben im Umfeld von Meerfisch-Zuchtanlagen abgeschossen, weil sie sich dort hin und wieder als Fischräuber unangenehm bemerkbar machen. Die «Robbenseuche», eine Infektionskrankheit mit einem hundestaupeähnlichen Virus, welche im Sommer 1988 in den norwesteuropäischen Gewässern ausbrach und rund 20 000 Seehunde dahinraffte, scheint die Kegelrobben glücklicherweise kaum beeinträchtigt zu haben. Blutproben haben gezeigt, dass zwar viele Kegelrobben dem Virus ausgesetzt waren, offensichtlich aber nicht daran erkrankten. Im Bereich der Britischen Inseln sind die Kegelrobben seit über fünfzig Jahren gesetzlich geschützt. Tatsächlich ist der Bestand innerhalb dieser Zeitspanne stetig angewachsen. In zunehmendem Masse kommen heute internationale Konventionen zum Tragen, welche der Kegelrobbe auch in den übrigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets Schutz vor dem Menschen gewähren. Im übrigen hat der WWF in jüngerer Zeit Untersuchungen finanziell unterstützt, deren Ziel es war, herauszufinden, wie man Kegelrobben von Fischzuchtanlagen fernhalten kann, ohne sie zu töten. |
Verbreitungsgebiet / Lebensraum |
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum:Kegelrobben kommen beiderseits des Nordatlantiks vor. Ihr Weltbestand wird auf etwa 150 000 Individuen geschätzt. Davon leben allein im Bereich der Britischen Inseln etwa 90 000. Die grössten Kegelrobbenkolonien, welche mehrere tausend Tiere umfassen, finden sich auf den Äusseren Hebriden, North Rona und den Orkney-Inseln vor der West- bzw. Nordküste Schottlands. Hier versammeln sich die Kegelrobben alljährlich im Herbst an ihren traditionellen, zumeist für den Menschen nicht zugänglichen Felsküsten, um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Ausserhalb der Fortpflanzungszeit wandern sie dann weit umher und besuchen Meeresgebiete, die viele hundert Kilometer von ihrem «Heimathafen» entfernt liegen. In dieser Zeit besuchen Kegelrobben auch regelmässig die Kanalinseln. |
Nahrung |
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Nahrung:Die Kegelrobbe ernährt sich überwiegend von Fischen. Während sie sich an Land recht plump und «unbeholfen» fortbewegt, erweist sie sich im Wasser als überaus wendiger Schwimmer und Taucher, welcher eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 Kilometern je Stunde erreicht und damit selbst schnelle Fische wie Dorsche und Lachse zu erbeuten vermag. |
Fortpflanzung |
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Fortpflanzung:In der Paarungszeit finden sich mehrere Kegelrobben zusammen, um gemeinsam ihre Jungen zur Welt zu bringen. Dabei begeben sie sich in felsige Gebiete, die vom Wasser aus nicht erreichbar sind. Während der Paarung bilden die Bullen grössere Reviere, in denen zwischen 6 und 8 Weibchen vertreten sind. Bei der Bildung der Reviere gibt es des öfteren Kämpfe zwischen mehreren Bullen. Nach der Paarung dauert es zwischen 11 und 12 Monaten, bis das Jungtier zur Welt kommt.Während 3 - 4 Wochen wird dieses von der Mutter gesäugt, eher es feste Nahrung zu sich nimmt. Bereits in dieser Zeit versuchen die Bullen, sich mit den Jungtieren zu paaren. Bei der Geburt wiegt ein Jungtier zwischen 13 und 16 Kilogramm. Ihr wolliges, weiss gefärbtes Fell ist zu dieser Zeit noch nicht geeignet um zu schwimmen. Mit der Entwöhnung verlieren sie dieses jedoch und sind fähig, nach fester Nahrung zu tauchen. Nach drei Lebenswochen wiegen die Jungrobben gegen 50 Kilogramm, was einen Tagesschnitt von etwa 1.5 Kilogramm ergibt. Erkannt werden die Jungtiere von ihren Müttern übrigens am Geruch sowie an der Stimme. Die Lebenserwartung liegt bei rund 40 Jahren. Text Fortpflanzung: Marcel Burkhard |
Systematik | ||||||||||||||||||||||
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Literatur |
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Galerie |
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Steckbrief |
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Datum: Dienstag, 14 Oktober 2008 12:45
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Informationen |
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