Großbären
Datum: Freitag, 03 Oktober 2008 16:29
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Allgemeine Beschreibung:

Die Bären (Ursidae) gehören ohne Zweifel zu den bekanntesten wie auch zu den beliebtesten Geschöpfen im Tierreich. Da der Begriff der Bären auch für kleinere Bären-Arten zählt, werden wir hier von den Grossbären sprechen. Sie sind eine Familie, die zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) zählt. Zum ersten Mal wurden sie von Gotthelf Fischer von Waldheim im Jahre 1817 beschrieben.

Auch wenn man von Grossbären spricht, ist ihr Erscheinungsbild recht unterschiedlich. Sowohl in der Kopfrumpflänge, wie auch im Körpergewicht gibt es enorme Unterschiede. Je nach Art bringt es ein Grossbär auf 30 - 820 Kilogramm sowie einer Kopfrumpflänge von 100 - 300 Zentimeter. Bei allen Grossbärenarten werden die Männchen deutlich schwerer als ihre Geschlechtspartner. Dabei handelt es sich beim Malaienbär um die kleinste, beim Eisbären um die grösste Bärenart.

Im Erscheinungsbild sehen sich die Grossbären sehr ähnlich. Kleine Augen, grosser Kopf sowie ein sehr kräftig gebauter Körper. Jeder Grossbär ist in Besitz einer langen Schnauze, die mit 40 bis 42 Zähnen bestückt ist. Die Zahnformel lautet: 3/3, 1/1, 3-4/4 sowie 2/3. Sowohl an den Vorder- wie auch an den Hinterfüssen befinden sich fünf Zehen, wobei die Krallen nicht eingezogen werden können wie bei Katzen. Kleiner Unterschied gibt es, was die Behaarung der Fusssohlen betrifft. Während sie bei den meisten Grossbären, die übrigens Sohlengänger sind, behaart sind, haben sie bei den Malaienbären, die sich öfters auf Bäumen befinden, keine Haare. Ansonsten gibt es eigentlich keine grösseren Unterschiede, was der Körperbau anbelangt. Auch besitzen alle Grossbären einen Stummelschwanz.

Weiteres, sicherlich eines der bedeutendsten Merkmale der Grossbären ist die Fellfarbe sowie die Fellzeichnung. Die meisten Grossbären sind entweder braun oder dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Jedoch gibt es Ausnahmefälle. Während der Eisbär weiss gefärbt ist, kann man beim Pandabären eine schwarz-weisse Zeichnung ausmachen. Einige Grossbärenarten weisen weisse Zeichnungen im Brustbereich auf.

Bestand:

Wie gefährdet sind eigentlich unsere Grossbären, die auf unserem Globus noch vertreten sind? Die Einstufung von der IUCN reicht von "gefährdet" bis "vom Aussterben bedroht". Während der Malaienbär als "gefährdet" zählt, wird der Grosse Pandabär als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Letzterer steht bei der IUCN auf der Roten Liste an erster Stelle. Wo aber liegen die Gründe, dass der Grossbär, obwohl er so beliebt ist, am Aussterben ist? Seit tausenden von Jahren wird der Bär von den Menschen gejagt. Gründe dafür sehen die Jäger darin, dass das Vieh der Bauern sowie weitere Plünderungen und Angriffe auf Menschen diese Massnahmen erfordern. Naja, letzteres ist wohl eher der Fall, wenn sich ein Bär angegriffen fühlt. Aber lassen wir das. In früheren Jahren war dies noch anders. Damals wurden die Tiere gejagt, um an ihr Fleisch, Fell oder Fett zu kommen. Noch heute werden einige Körperteile eines Grossbären in der chinesischen Medizin verwendet.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Das Vorkommen der Grossbären erstreckt sich beinahe über jeden Kontinenten. Einzig in Australien sowie in der Antarktis sind keine Grossbären beheimatet. In Afrika wurden sie vor vielen Jahren ausgerottet. Um zu sehen, welche Grossbären-Art aus von welchem Kontinenten stammt, schauen wir eine kleine Systematik an:

Verbreitungen:

Die acht Bärenarten, die zur Familie der Grossbären (Ursidae) zählen, sind über den ganzen Globus verstreut. Das grösste Verbreitungsgebiet hat wohl der Braunbär (Ursus arctos) . Sein Verbreitungsgebiet reicht von Alaska über Kanada via Europa bis nach Sibirien. Aufruhr gab es in letzter Zeit, da der Braunbär "Bruno", der von Italien via Schweiz nach Deutschland zog, jedoch von Jägern abgeschossen wurde. Einst lebte der Braunbär auch in Afrika, wurde aber bereits im letzten Jahrhundert ausgerottet. Es gibt noch drei weitere Arten, die auf dem amerikanischen Kontinenten beheimatet sind. Während der Brillenbär (Tremarctos ornatus) sowie der Baribal (Ursus americanus) , übrigens auch bekannt unter dem Namen "Amerikanischer Schwarzbär" oder nur "Schwarzbär", nur in Amerika leben, kommt der Eisbär (Ursus maritimus) sowohl in Amerika vor wie auch in Europa bis nach Sibirien. Desweiteren gibt es noch vier Arten, die ausschliesslich in Asien beheimatet sind. Der Lippenbär (Melursus ursinus) sowie der Kragenbär (Ursus thibetanus) und der Malaienbär (Helarctos malayanus) leben in einem eher grossen Verbreitungsgebiet. Im Gegensatz zum Grossen Pandabär (Ailuropoda melanoleuca) . Sein Gebiet ist nur gerade 6.000 Km2 gross und befindet sich in einigen Provinzen von China. Durch die Zerstörung der Lebensräume wir er immer mehr in die Enge getrieben. Ein männliches Revier misst kaum 6 Km 2 . Laut Schätzungen leben keine 1.000 Tiere mehr in freier Wildbahn.

Die meisten dieser genannten Grossbärenarten halten eine Winterruhe. Dabei sind sie in der Lage, ihre Atem- sowie Herzfrequenz deutlich zu senken. Die Hauptaktivität liegt sowohl in der Dämmerung wie auch in der Nacht, nur der Eisbär ist tagaktiv. Viele Unterschiede in der Lebensweise gibt es zwischen den einzelnen Arten nicht. Jede Bärenart bewegt sich zwar eher langsam fort, sind aber in der Lage, über 50 Km/h schnell zu sein. Einige dieser Bärenarten, zum Beispiel der Malaienbär, verbringen viel Zeit auf Bäumen, während andere wie der Eisbär nie auf Bäumen anzutreffen sind. Eines haben jedoch alle Gemeinsam. Sie sind, auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht erahnen kann, hervorragende Schwimmer.

Die acht Grossbärenarten werden in sechs Gattungen unterteilt, die wiederum in drei Unterfamilien eingeteilt werden. Dabei handelt es sich um die Unterfamilie Ailuropodinae, wo der Grosse Pandabär eingeteilt ist, die Unterfamilie Tremarctinae mit dem Brillenbär sowie die Unterfamilie der Ursinae, wo sich die restlichen Arten befinden. Der Kurznasenbär sowie der Höhlenbär sind vor vielen tausend Jahren bereits ausgestorben.

Nahrung

Nahrung:

Die Nahrung ist, je nach Verbreitungsgebiet, recht vielseitig. Hauptnahrung besteht aus Pflanzenteile sowie Früchten. Dazu fressen sie sowohl Insekten wie auch Nagetiere und Fische. Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen. Der Grosse Pandabär ernährt sich zum grössten Teil von Bambus vieler Arten. Der Eisbär hingegen ist ein reiner Fleischfresser.

Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Grossbären liegt im Sommer. Nach erfolgreicher Paarung nistet sich der Embryo ein, so dass die Geburten der Jungtiere in den Winter fallen, wo das Weibchen ihre Winterruhe hält. Ausnahme ist der Malaienbär. Dort können Geburten das ganze Jahr stattfinden. Paare trifft man nur während der Paarungszeit an, ansonsten sind es Einzelgänger.

Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von 95 - 267 Tagen, je nach Art, zwischen einem und vier, durchschnittlich zwei Jungtiere zur Welt. Die eigentliche Tragzeit liegt bei 45 - 120 Tagen, durchschnittlich etwa 60 - 70 Tagen. Nach der Geburt werden die Jungtiere von den Fettreserven der Mutter ernährt. Bei der Geburt wiegt ein Jungtier zwischen 90 - 700 Gramm, auch hier ist Massgebend, bei welcher Art die Geburt stattfindet. In den meisten Fällen bringt das Weibchen ihren Nachwuchs in Höhlen zur Welt. Der Eisbär beispielsweise gräbt sich im Schnee eine Höhle, die mehrere Kammern haben kann und lässt sich anschliessend ein schneien. So werden Fussspuren zu geschneit und so jegliche Hinweise vernichtet.

Neugeborene Bärenbabys sind nach der Geburt blind sowie fast nackt. Nur eine dünne Schicht Pelz tragen sie auf ihrem Körper. Bereits nach wenigen Monaten wiegen die Jungbären bis zu 15 Kilogramm. Nach 3 - 9 Monaten beginnen die Weibchen mit der Entwöhnung. Bis die Jungen das dritte Altersjahr erreicht haben, bleiben sie bei ihrer Mutter. Geschlechtsreif werden sie mit drei bis sieben Jahren, wobei die Männchen diese später erreichen als die Weibchen.

Jungtiere werden von ihren Müttern stark bewacht. Nähert sich ein Feind oder auch ein Artgenosse, so werden diese angegriffen und vertrieben. In solchen Fällen kommt es auch zu Opfern bei den Menschen. Ausgewachsen sind die Tiere mit etwa 10 - 12 Jahren. Männchen verlassen das Weibchen direkt nach der Paarung, womit sie sich auch bei der Aufzucht nicht beteiligen. Weibchen können alle ein bis vier Jahre Junge zur Welt bringen. Je nach Art liegt die Lebenserwartung zwischen 25 und 50 Jahren, wobei die meisten Bären im Jugendalter durch Nahrungsmangel sterben.

Systematik

Systematik

Stamm:

Chordatiere - Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
Klasse: Säugetiere - Mammalia
Unterklasse: Höhere Säugetiere - Eutheria
Ordnung: Raubtiere - Carnivora
Unterordnung: Landraubtiere - Fissipedia
Familie: Großbären Ursidae
Unterfamilie: - - -
Gattung: - - - 
Art: - - -
Unterart (en): - - -

Literatur


Galerie


Die Bären (Ursidae) gehören ohne Zweifel zu den bekanntesten wie auch zu den beliebtesten Geschöpfen im Tierreich. Da der Begriff der Bären auch für kleinere Bären-Arten zählt, werden wir hier von den Grossbären sprechen.

Steckbrief
Datum: Freitag, 03 Oktober 2008 16:29
Länge:
100 - 300 Zentimeter
Gewicht:
30 - 820 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Pflanzen,, Fische, Honig
Jungtiere:
1 - 4 Jungtiere
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
45 - 120 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Global
Alter:
25 - 50 Jahre
IUCN:
Gefährdet - ausgestorben

Informationen
Datum: Freitag, 03 Oktober 2008 16:29
Fotograf:
Peter Emmert
Fotograf Homepage:
www.peter-emmert.de
Zoo Link:
Zoo Wuppertal
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise: