Afrikanischer Wildhund

Datum: Samstag, 15 Mai 2010 15:19
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Beschreibung:

Der Afrikanische Wildhund erreicht eine Körperlänge von 75 - 120 cm, seine Schulterhöhe beträgt ca. 75 cm und im Durchschnitt hat er ein Gewicht von ca. 20 - 32 kg. Er ist der am wenigsten hundetypische Vertreter der Hunde. Der Afrikanische Wildhund hat sehr lange, schlanke Beine und an den Vorderpfoten hat er nur 4 Zehen. Die fünfte Zehe (Wolfkralle) ist nicht mehr vorhanden. Sein Kopf ist recht klein und sein Fang ist relativ kurz, dafür aber sehr kräftig, mit einer Reihe von Reisszähnen. Seine Ohren sind gross und rund. Sie dienen auf der einen Seite zur Temperaturregelung, aber auch bei der Verständigung des Rudels untereinander spielen sie eine wichtige Rolle.

Damit kann der Afrikanische Wildhund auch noch auf grosse Entfernungen sehr gut hören und die Laute des Rudels wahrnehmen. Jeder Wildhund hat ein ganz individuelles Fellmuster. Die Grundfarbe ist hellbraun und schwarz, und wird von weissen Flecken unterbrochen. Die Schnauze ist meist schwarz und die Schwanzspitze weiss. Der Rest des Fells kann sehr variabel in der Anordnung des Musters sein. Afrikanische Wildhunde sind ausdauernde Langstreckenläufer.


Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet:

Der Afrikanische Wildhund lebt in Afrika, südlich der Sahara bis nach Südafrika. Er lebt von der Halbwüste bis hin zu alpinen Gebieten, hält sich aber vorzugsweise im Savannen-Waldland auf.

Lebensräume:

Er lebt in sehr großen Rudeln, die durchschnittlich aus 30 adulten Tieren bestehen. Die Eigenart dabei ist, das alle Rüden und alle Hündinnen miteinander verwandt sind, aber nicht die Rüden und Hündinnen untereinander. Die Hündinnen entfernen sich aus dem Rudel, sobald sie geschlechtsreif sind und die Hälfte der Rüden bleibt beim Rudel. Werden die Rudel zu groß und wachsen auf über 30 Tiere an, teilt sich das Rudel. Rudel bilden sich, wenn eine Gruppe verwandter Weibchen auf eine Gruppe verwandter Männchen trifft. .

Es gibt bei den Wildhunden ein "Alpha-Paar". Nur dieses Paar darf sich fortpflanzen, während sich aber das ganze Rudel um die Aufzucht kümmert.

Die Grösse des Reviers ist stark abhängig von der Beutepopulation. Bei einer hohen Population reicht ein Gebiet von ca. 400 qkm, kann aber bis auf 2000 qkm ansteigen.


Nahrung

Nahrung:

Wildhunde sind Sichtjäger. Sie gehen im schwachen Licht der Morgen- oder Abenddämmerung auf die Jagd. Bei hellem Mondschein gehen sie auch in der Nacht auf die Jagd. Wildhunde haben ein sehr starkes, wenn auch rauhes Sozialverhalten. Vor jeder Jagd wird sich ausgiebig begrüsst. Danach setzt sich das Rudel in Bewegung, angeführt von zwei älteren Tieren, die die Jagdroute bestimmen. Ihr Tempo beginnt langsam, nach einer kurzen Strecke fallen die Tiere in einen leichten, lockeren Trab. Dieses Tempo können sie über Stunden beibehalten. Wildhunde fressen, was ihnen begegnet. Wenn Wildhunde eine potentielle Beute entdeckt haben, wird sich angeschlichen und tauchen direkt vor dem Beutetier auf. Dann erst beginnt die eigentliche Jagd. Das Opfer erschrickt und bricht aus. Die Wildhunde jagen ihre Beute meist, bis deren totalen Erschöpfung. Oft kann es vorkommen, gerade bei Antilopen, dass mehrere unabhängig gejagt und erlegt werden. Ist das Opfer gestellt, verbeisst sich ein Wildhund in die Flanke des Opfers und reisst es zu Boden. Anschliessend stürzt sich der Rest des Rudels auf das Opfer. Aber nur alle 3 Tage ist eine Jagd erfolgreich. Es gibt einige feste Rudel, die sich auf ein bestimmtes Beutetier spezialisiert haben. In der Serengeti gibt es zwei Rudel, die fast ausschliesslich Zebras jagen.

Sie fressen alles was ihnen begenet, jagen Kaninchen, Büffelkälber, Zebras, Antilopen und schwache, kranke Tiere. Selten fressen sie Gras oder Früchte.


Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Ausschließlich das Alpha-Paar sorgt für Nachwuchs. Nach einer Tragzeit von 69 - 73 Tagen bringt die Hündin in einem Erdbau ihre Welpen zu Welt. Die Würfe bestehen aus meist 10 Welpen. Mit vier bis fünf Wochen fangen die Welpen an, herausgewürgtes Fleisch der adulten Tiere zu fressen und werden etwa bis zur 10. Woche gesäugt. Das ganze Rudel beteiligt sich an der Aufzucht. Im Alter von 14 - 16 Wochen gehen die Welpen mit auf die Jagd. Falls sie bei der Jagd verloren gehen, werden sie von den adulten Tieren gesucht und zum Futter geführt. Mit 14 Monaten ist ein Wildhund ausgewachsen, paart sich aber selten vor dem 2 Lebensjahr. Es gibt Tiere, die sich ihr ganzes Leben lang nicht verpaaren, sondern immer eine untergeordnete Rolle im Rudel spielen. Alle überlebenden Jungtiere bleiben beim Rudel und helfen, den nächsten Wurf mit aufzuziehen. Die Hündinnen ziehen mit ca. 2 Jahren weiter und die Rüden erst mit 3 Jahren, um eigene Rudel zu bilden.

Gefährdung:

Der Wildhundbestand ist dramatisch niedrig mit ca. 5500 Tieren. Wildhunde werden von Menschen gejagt, oft überfahren und ausserdem sehr anfällig für Epidemien, wobei Tollwut den Wildhunden am meisten zu schaffen macht. Löwen machen den Wildhunden auch das Leben schwer, da es direkte Nahrungskonkurenten sind. Ihre Beute verlieren Wildhunde auch sehr oft an Hyänen. Dadurch müssen die Wildhunde viel mehr und öfters jagen und fallen dadurch auch schon mal in Viehherden von Menschen ein.

Die Zukunft dieser Art ist stark von Hilfsmassnahmen abhängig. Von der IUCN wird der Wildhund als gefährdet eingestuft.


Systematik
 
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: -
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: -
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: -
Familie: Hundeartige (Canidae)
Unterfamilie: Echte Hunde (Caninae)
Gattung: Afrikanische Wildhunde (Lycaon)
Art:
   
Erstbeschreiber: Brookes, 1827

 

Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.


Literatur

Galerie

Der Afrikanische Wildhund erreicht eine Körperlänge von 75 - 120 cm, seine Schulterhöhe beträgt ca. 75 cm und im Durchschnitt hat er ein Gewicht von ca. 20 - 32 kg. Er ist der am wenigsten hundetypische Vertreter der Hunde. Der Afrikanische Wildhund hat sehr lange, schlanke Beine und an den Vorderpfoten hat er nur 4 Zehen. Die fünfte Zehe (Wolfkralle) ist nicht mehr vorhanden.


Steckbrief
Datum: Samstag, 15 Mai 2010 15:19
Länge:
75 - 120 Zentimeter
Gewicht:
20 - 32 Kilogramm
Gefieder:
-
Spannweite:
-
Ernährung:
Kaninchen, Zebras, Antilopen
Jungtiere:
10 Welpen
Zugverhalten:
-
Fortpflanzung:
-
Gelege:
-
Tragezeit:
69 - 73 Tage
Brutzeit:
-
Verbreitungsgebiet:
Afrika
Alter:
10 Jahre
IUCN:
Gefährdet

Informationen
Datum: Samstag, 15 Mai 2010 15:19
Fotograf:
Thomas Masuhr
Fotograf Homepage:
www.wolfundtapir.eu
Aufnahmeort:
Zoo Berlin
Autor:

Claudia Masuhr

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Zusätzliche Hinweise: