Garudawespe

Datum: Montag, 13 August 2012 11:40
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• Einleitung:

Im Jahr 2011 berichtete die Schwäbische Zeitung über eine Monsterwespe, welche die kalifornische Insektenforscherin, die Entomologin Professorin Lynn Kimsey (Bohartmuseum für Entomologie, Universität von Kalifornien, Davis) 2009 auf der indonesischen Insel Sulawesi (früher Celebes) entdeckte und zwar mehrere männliche und weiblicheWespen.Herr Privatdozent Michael Ohl (Museum für Naturkunde, Leibniz – Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt – Unversität zu Berlin) fand in der Grabwespensammlung 2 Tiere, die der Garudawespe völlig entsprachen. Kimsey und Ohl publizierten gemeinsam (2012) über die Anatomie dieser Wespe, von der bislang die Biologie nicht bekannt ist. In dieser Publkationen wurde erstmals der Gattungs-und Artname der Wespe genannt. Kimseyteilte am 31. Juli 2012 dem Autor dieser Beschreibung mit, dass sie nur tote, in Fallen gefangene Wespen vorfand. Wikipediaa (2012) und mehrere andere Internet – Enzyklopädien berichteten bereits kurz über dieses Insekt.

Wortherkunft (Etymologie): Der Name Megalara garuda ist willkürlich. Die Silbe „Mega“ stammmt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie groß und mächtig und „lara“, die zweite Silbe steht für Dalara, einer Grabwespengattung. Garuda ist das Nationalsymbol von Indonesien, eine vogelartige kriegerische Kreatur (Kimsey and Ohl, 2012).

Die Bezeichnung Monsterwespe hat sich sowohl im Englischen als auch im Deutschen eingebürgert, aber dieser Name wird von Biologen nicht immer geschätzt (Ohl, 2012).

• Beschreibung:

Die Garudawespe hat neben den beiden Facettenaugen 3 im Triangel angeordnete Punkt- oder Scheitelaugen, die Ozellen mit unbekannten , wahrscheinlich photokinetische Funktionen (Kimsey, 2012), z.B. als Orientierungssinn (Rietschel,1970 und 1979; Wikipedia b, 2012). Wie bei Wespen verwandter Gattungen befindet sich unterhalb des mittleren Ozellus´ sich eine horizontale kombiniert mit einen vertikalen Verdickung entlang der inneren Augenränder. Die Mandibeln sind apikal (vorne) zweizähnig, sichelförmig und wirken bei den Männchen riesig. Ein einzigartiges Charakteristikum ist der stark entwickelte Abstand zwischen den Mandibelansätzen und Facettenaugen (Kompexaugen). Das erste Segment des Hinterleibs hat gerunzelte Riefen (Ohl, 2012). Ein zusätzlichen Erkennungsmerkmal ist die ausgeprägte Körperbehaarung,welche bei Weibchen stark, aber bei Männchen relativ undeutlich entwickelt ist. Das Metasoma, auch ungenau als Abdomen bezeichnet, besteht bei einer männlichen Wespe aus 7 Terga (Tergum = eine Rückenplatte) und ebenfalls 7 Sterna (Singular Sternum; siehe unten!).

Männchen haben eine Anzahl zusätzlicher Merkmale,die zur Diagnostik einer Wespenart hilreich sind. Zum Beispiel sind die enorm großen Mandibeln fast so lang wie die Vorderbeine. Der Leser ist wegen der Fülle der Information auf die Veröffentichung von Kimseyand Ohl (2012) hingewiesen.

Gleiches gilt für die Form und Zahl der Segmente der Bauchplatte, Sternum (so wird auch im Lateinischen das Brustbein der Wirbeltiere bezeichnet) genannt. Die Peniskapsel zeigt eine in Längsrichtung verlaufende Reihe von markant gebauten „Zähnen“. Interessant ist,das bestimmte Milben auf dem Körper der Wespen quasi trampen (Kimseyand Ohl, 2012) jedoch anderswo leben und fressen (Kimsey, 2012). Die Gattungen Megalara und Paraliris sind allgemein ziemlich ähnlich und können durch den erheblich größeren Körper und der dunkleren Behaarung von Megalara unterschieden werden.

Weitere anatomische Merkmale und Unterschiede werden angegeben, aber hier nicht weiter erörtert.


Verbreitungsgebiet / Lebensraum
• Verbreitungsgebiet:

Sulawesi, dort u.a. in den Mekongga – Bergen und im Südwesten entdeckt.


Nahrung
• Nahrung:

Wie bereits erwähnt ist die Biologie der anatomisch spektakulären Wespe völlig unbekannt. Ohl (2012) teilte mit, das die Garudawespe in die Gattung der Grabwespen eingeordnet wurde und ihre Vehalten und Lebensweise den Tieren anderer Wespen der Gattung Grabwespen entsprechen dürfte.


Fortpflanzung
• Nahrung:

Sieh unter Nahrung!


Systematik

Überfamilie: Bienen und Grabwespen (Apoidea)
Familie: Grabwespen (Crabronidae)
Unterfamilie: Larrinae
Gattung: Megalara


Literatur
• Links:

• IUCN Red List

• Literatur und Korrespondenz (e-mail):

Kimsey, Lynn S. and Michael Ohl: Megalara garuda, a new genus and species larrine wasps from Indonesia ZooKeys 177, 49 – 57 (2012)
Kimsey, Lynn S.: Megalara garuda Persönliche Mitteilung vom 24. 07. 2012 (personal communication)
Kimsey, Lynn S.: Some Questions Persönliche Mitteilung der Beantwortung bestimmer Fragen vom 31. 07. 2012
Ohl, Michael: Funktion der Ozellen Persönlliche Mitteilung vom 30. 07. 2012
Rietschel, Peter (Prof. Dr., Zoologisches Institut der Universität Frankfurt am Main Die Insekten oder Kerbtiere, 19 – 48 In: Grzimeks Tierleben 2, Insekten Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG 1979 und 1070 Kindler Verlag AG, Zürich
Wikipedia (2012): Ocellus

• Download:

Publikation von Professor Dr. Lynn S. Kimsey - Download (PDF)

• Danksagung:

Frau Prof.Dr. Lynn Kimsey und Herrn Privatdozent Dr. Michael Ohl sei für ihre Publikation ,den Fotos der Garudawespe und wertvolle Hinweise gedankt.

• Acknowledgement:

Thank to Mrs. Prof. Dr. Lynn Kimsey and Mr. private lecuturer Dr. Michael Ohl - http://mfnsu32.naturkundemuseum-berlin.de/institution/mitarbeiter/ohl-michael/ - for their publication, the photos of the garuda wasp and valuabe tipps.


Galerie

Im Jahr 2011 berichtete die Schwäbische Zeitung über eine Monsterwespe, welche die kalifornische Insektenforscherin, die Entomologin Professorin Lynn Kimsey (Bohartmuseum für Entomologie, Universität von Kalifornien, Davis)


Steckbrief
Datum: Montag, 13 August 2012 11:40
Länge:
20 - 34 mm
Gewicht:
Unbekannt
Gefieder:
-
Spannweite:
-
Ernährung:
Unbekannt
Jungtiere:
-
Zugverhalten:
-
Fortpflanzung:
-
Gelege:
-
Tragezeit:
-
Brutzeit:
-
Verbreitungsgebiet:
Sulawesi
Alter:
-
IUCN:
nicht bewertet

Informationen
Datum: Montag, 13 August 2012 11:40
Fotograf:
Professor Kimsey
Fotograf Homepage:
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Aufnahmeort:
-
Zoo Link:
-
Autor:

Dr. med. vet. P. Schneider

Email:

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Zusätzliche Hinweise: