Wiedehopf |
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Datum: Donnerstag, 12 November 2009 09:35
![]() Allgemeine Beschreibung:Der Wiedehopf (Upupa epops) zählt innerhalb der Ordnung der Hopfartigen (Upupiformes) zur Familie der Wiedehopfe (Upupidae). Neben dem Wiedehopf wird noch der St.-Helena-Wiedehopf (Upupa antaios) gezählt, jedoch ist dieser bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts ausgestorben. Unklar ist, ob noch weitere Arten in diese Familie gehören. Je nach Forscher gehören zwischen einer noch lebenden Art bis 4 weitere Arten in diese Familie. Vor einigen Jahren wurden sie noch zur Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes) zugeordnet, wurden jedoch vor einigen Jahren in eine eigene Ordnung gelegt.Die Körperlänge eines Wiedehopfes beträgt rund 28 Zentimeter. Dabei bringt er es auf ein Gewicht von 50 - 80 Gramm. Wiedehopfe haben verschiedene auffällige Merkmale. Zum einen wären da die schwarz-weiss gebänderten Flügel. Das beige gefärbte Körpergefieder wird zum Bauch hin heller. Ebenfalls auffällig ist der lange, leicht nach unten gebogene Schnabel, der bis zu 6 Zentimeter lang werden kann. Wohl auffälligstes Merkmal jedoch ist die Federhaube auf dem Kopf. Sie ist beige gefärbt und weist an den Federenden schwarze Flecken auf. Der Schwanz ist wie die Flügel schwarz mit weissen Querbänderung. Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern gibt es eigentlich keine. Weibchen sind etwas kleiner und matter gefärbt als ihre Partner. |
Verbreitungsgebiet / Lebensraum | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum:
Je nach Unterart erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von Europa über Afrika nach Asien. Die Europäische Art (Upupa epops epops) trifft man von den Kanarischen Inseln über fast ganz Europa an, mit Ausnahmen der kälteren Regionen in Skandinavien sowie Grossbritannien und Island. Wir werden hier die Vögel als Unterarten deklarieren. Jedoch sind sich bis heute die Forscher nicht einig, ob es sich tatsächlich um Unterarten handelt oder um eigenständige Arten.
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Trivalname |
Wissenschaftler Name |
Verbreitungsgebiet | Erstbeschreiber |
Upupa epops saturata | Japanischen Inseln bis nach Korea | ||
Upupa epops longirostris | südöstlich von Asien bis nach Sumatra | JERDON, 1862 | |
Upupa epops ceylonensis | Zentralindien bis nach Sri Lanka | ||
Upupa epops senegalensis | Senegal | SWAINSON, 1837 | |
Upupa epops africana | Äthiopien bis nach Kenia | BECHSTEIN, 1811 | |
Upupa epops waibeli | Senegal über Äthiopien bis nach Kenia | REICHENOW, 1913 | |
Upupa epops marginata | Madagaskar | CABANIS & HEINE, 1859 |
Nahrung |
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Nahrung / Feinde:• Nahrung:Die Nahrung des Wiedehopfs setzt sich aus Feldgrillen sowie Maufwurfsgrillen, Raupen und Käfer zusammen. Eher selten greifen sie zu Spinnen und Regenwürmern. Sind diese Angebote knapp, so fressen sie gelegentlich auch Eier anderer Vögel. Die Nahrung wird direkt vom Boden aus erbeutet. Nur selten fangen sie Insekten direkt im Fluge.• Feinde:Ist ein Feind in Sicht und eine Flucht unmöglich, so gibt es eine besondere Methode, um sich zu verteidigen. Bei dieser Tarnstellung legen sich die Wiedehopfe mit gespreizten Flügeln sowie gespreizten Schwanz auf den Boden. Der Hals sowie Kopf und Schnabel richten sie dabei nach oben. In dieser Stellung werden diese Vögel oft übersehen. Anders sieht es bei Nesträubern aus. Nähert sich ein Störenfried dem Höhleneingang, so empfängt ihn die Brut mit zischendem Fauchen. Nestlinge werfen nach dieser ersten Warnung Kot aus der Höhle,wahre Spritzsalven dünnflüssigen Kotes, die die Kleinen aus dem hochgereckten Hinterrleib auspressen und dem Eidringling treffsicher ins Gesicht klatschen oder sondern ein besonderes, stark riechendes Sekret aus ihrer Bürzeldrüse mit eklelerregendem Moschusgeruch ab (Sutter,1970, 1980). |
Fortpflanzung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Fortpflanzung:Die in einer monogamen Brutsaisonehe lebenden Wiedehopfe beginnen die Balz mit lauten Rufen. Dabei stellen sie ihre Federhaube auf. Interessierte Weibchen werden dabei mit Futterübergabe beeindruckt. Anschliessend wird das Weibchen mit lautem Geschrei in die Bruthöhle gelockt. Wird diese vom Weibchen akzeptiert, so beginnt die Paarung.Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwischen fünf und zehn bräunlich bis grünliche Eier in das Nest. Nester sind überall anzutreffen. Dafür werden beispielsweise verlassene Spechthöhlen oder aber Halbhöhlen wie Bruchsteinmauern bevorzugt. Ein Ei misst etwa 17 x 25 Zentimeter. Diese werden während ca. 25 Tagen ausgebrütet. Die Eier werden nicht alle am selben Tag gelegt, sondern im Tagesabstand. Während dem das Weibchen die Eier ausbrütet, wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken während rund einem Monat im Nest. In dieser Zeit werden sie von beiden Elternteilen mit Nahrung versorgt, wobei das Weibchen erst nach dem letzten Hudern die Jungtiere versorgt. Flügge werden sie nach etwa einem Monat. Je nach Verbreitungsgebiet gibt es bis zu zwei Bruten pro Jahr. Während die nördlichen Populationen in den meisten Fällen eine Brut haben, gibt es bei den südlichen Unterarten des öfteren zwei. • Überleben:Pro Brut überleben im Durchschnitt 3.7 Küken bez. werden flügge. Dies wird jedoch relativiert durch Bruten, in denen bis 12 Jungtiere flügge werden. Grösste Feinde der Wiedehopfe sind Marder sowie Greifvögel. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 8 Jahren, wobei der älteste Ringfund bei 11 Jahren lag.Gefährdung:War er in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in unseren Regionen noch eine weit verbreitete Vogelart, ist er heute kaum noch anzutreffen. In der Schweiz gibt es knapp über 100 Brutpaare, die jedoch kaum gesehen werden. Obwohl der Bestand im gesamten Europa auf über eine Million Brutpaare geschätzt wird, ist er in einigen Ländern wie Belgien oder in Skandinavien bereits ausgestorben. In anderen Ländern ist der Bestand stark rückläufig. Der Bestand gilt zwar als gesichert, was aber nicht heissen soll, dass er nicht gefährdet ist. In einigen Ländern, darunter auch Deutschland und die Schweiz, wird er auf der Roten Liste geführt. Grund für diese Gefährdung sind Zerstörungen der Lebensräume sowie klimatische Veränderungen.
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Systematik | ||||||||||||||||||||||||
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Systematik
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Literatur |
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Bücherempfehlungen:Links / Literatur:• Links:• Red List IUCN - Wiedehopf (Upupa epops)• Literatur:• Ernst Sutter (Dr., Naturhistorisches Museum, Basel): Hopfe - In: Grzimeks Tierleben, Vögel 3 , Band 9 Kindler Verlag AG, Zürich 1970 und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & co. KG, München 1980 |
Galerie |
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Steckbrief |
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Datum: Donnerstag, 12 November 2009 09:35
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Informationen |
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