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Wanderfalke
Datum: Dienstag, 15 Dezember 2009 11:06
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) mit mehreren Unterarten, dem Mitteleuropäischen- ( Falco peregrinus germanicus), Nordischen- ( Falco peregrinus Pergrinus), Weisswangen - ( Falco peregrinus calidus), Südeuropäischen- ( Falco peregrinus brookei), Wüsten- ( Falco peregrinus pelegrinoides) und andere Unterarten (Mebs, 1970, 1980), gehörend zur Familie der Falkenartigen (Falconidae) bringt es auf eine Körperlänge von 40 - 50 Zentimetern.

Das Gefieder eines Altvogels ist vom Kopf an stahlgrau gefärbt und wird hin zur Schwanzspitze etwas heller. Der Bauch ist weiss und hat schwarze, kurze Querstreifen. Die Augen sowie der Schnabelansatz sind von einem dünnen, gelben Ring umzogen. An der Wange befindet sich einen etwas dickerer, schwarzer Streifen. Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern gibt es im Aussehen nicht. Die Flügel, die es auf eine Spannweite von fast 120 Zentimetern bringen, sind, wie der Körper, dunkelgrau gefärbt und haben dunkelgraue, kurze Streifen drauf. Je nach Unterart variieren die Farben und Muster der Federn sehr deutlich.(Mebs, 1970, 1980).

Jungvögel sind im Erscheinungsbild etwas schlanker und brauner gefärbt und sind an den Flügelrändern etwas heller. Die Gesichtszeichnung ist etwas weniger auffällig und die so genannte "Wachshaut" ist bei den Jungvögeln, nicht wie bei den Altvögeln gelb, sondern grau-blau. Die Füsse sind sowohl bei Jungtieren wie auch bei Altvögeln gelb gefärbt. Wanderfalken können je nach Grösse ein Gewicht von bis zu 1300 Gramm erreichen, wobei Weibchen etwas schwerer sind als die Männchen.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Wanderfalken erstreckt sich über weite Teilen Europas sowie Asien, Afrika sowie Australien und Süd- und Nordamerika. Man könnte auch sagen, der Wanderfalke ist mit einigen Ausnahmen global vertreten. In unseren Gebieten ist der Wanderfalke ein Zugvogel, während er auf anderen Kontinenten ein Standvogel ist und seine Winter/Sommer Residenz nicht wechselt.

• Lebensräume:

In Australien besiedelt er an den Küstenregionen den ganzen Kontinent. Die Populationen in Amerika sind vom hohen Norden Alaskas bis hinunter nach Panama und Kolumbien vertreten. Einige besiedeln auch Argentinien. In Afrika leben sie bis auf die Feuchtgebiete überall. Mitteleuropäische Wanderfalken sind im Norden nur als Zugvögel vertreten (gelb auf der Karte) . Im Winter ziehen sie Südwärts (blau) bis nach Afrika.

Wanderfalken bevorzugen als Lebensraum offenes Hochland sowie Gebirge und felsige Landschaften. Im Winter, wenn sie Richtung Süden ziehen, leben sie an Küsten.


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Zur Hauptnahrung des Wanderfalken zählen zweifelsohne andere Vögel. Um die Beute zu fangen, wendet er zwei verschiedene Jagd Möglichkeiten an. Entweder er sitzt auf einer Ansitzwarte und beobachtet die Vögel, oder er fängt sie aus einem Kreisflug heraus. Dabei begibt sich der Wanderfalke in hohe Lüfte und stürzt im Sturzflug, wo er Geschwindigkeiten von bis zu 300 Km/h erreichen kann, auf die Beute. Es wurde auch schon beobachtet, dass Pärchen gemeinsam Jagd auf Beute gemacht haben.

Die Wanderfalken sind am vollkommensten an die Langstreckenjagd angepasst. Sie erreichen im Flach-und Steilstoß außerordentliche Geschwindigkeiten. Genau Messungen (am Kölner Dom) zeigten, dass sie Geschwindigkeiten von 70 bis 90 m/Sek., das sind 170 bis 320 Stundenkilometer,erreichten (Mebs, 1970, 1980).


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Bereits einige Monate vor der Paarung sucht sich das Männchen ein Weibchen aus. Die Nistplätze werden in unseren Gebieten oft in Gebäuden eingerichtet oder aber in Steinbrüchen oder Felsnischen. Manchmal benützen sie auch verlassene Nester anderer Vögel.

Die Paarung beginnt im Spätwinter und dauert bis mitten in den März. Anschliessend legt das Weibchen zwischen 3 und 4 cremefarbene, mit rötlich braunen Flecken versehene, Eier in das Nest. Die im Abstand von zwei Tagen gelegten Eier werden während 30 -33 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach dem Schlüpfen bleibt das Weichen während drei Wochen bei dem Jungtieren, bevor es ebenfalls beginnt, Nahrung zu suchen. Mit etwa 6 Wochen sind die Jungvögel flügge, werden aber weiterhin von den Altvögeln versorgt.

Leider überleben die ersten Lebensjahre nur etwa jeder 2. Vogel. Die Geschlechtsreife tritt bereits nach dem ersten Lebensjahr ein, wobei erfolgreiche Paarungen erst nach einigen Jahren gelingen. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 15 Jahren.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Es gibt verschiedene Gründe, warum der Wanderfalke in den 1950er Jahren fast komplett von unseren Gebieten verschwand. Einerseits sei hier der Abschuss durch Taubenzüchter erwähnt. Die Wanderfalken waren eine echte Bedrohung für die Tauben. Andere Gründe wie Eierdiebstahl oder die Belastung durch Pestizide wie DDT. DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) wurde via Weibchen in die Eier übertragen, was zur Auswirkung hatte dass die Eierschale zu dünn war und beim Ausbrüten zerbrach. Dieses Pestizid wurde in den 70er Jahren zum Glück verboten, so dass sich die Brutpaare von ca. 400 auf über 700 ausdehnen konnte.

Von der IUCN wird der Wanderfalke als nicht gefährdet aufgelistet.


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Systematik

Systematik:

Familie: Falkenartige (Falconidae)
Unterfamilie Eigentliche Falken (Falconinae)
Gattung: Falken (Falco)
  • Lannerfalke (Falco biarmicus) - Temminck, 1825
  • Würgfalke - Sakerfalke (Falco cherrug) - J. E. Gray, 1834
  • Laggarfalke (Falco jugger) - J. E. Gray, 1834
  • Präriefalke (Falco mexicanus) - Schlegel, 1843
  • Gerfalke (Falco rusticolus) - Linnaeus, 1758
  • Australfalk (Falco subniger) - G. R. Gray, 1843
  • Wanderfalke (Falco peregrinus) - Tunstall, 1771
  • Wüstenfalke (Falco pelegrinoides) - Temminck, 1829
  • Rotbrustfalke (Falco deiroleucus) - Temminck, 1825
  • Taitafalke (Falco fasciinucha) - Reichenow & Neumann, 1895
  • Aplomadofalke (Falco femoralis) - Vieillot, 1817
  • Fledermausfalke (Falco rufigularis) - Daudin, 1800
  • Baumfalke (Falco subbuteo) - Linnaeus, 1758
  • Afrikanischer Baumfalke (Falco cuvierii) - A. Smith, 1830
  • Indischer Baumfalke (Falco severus) - Horsfield, 1821
  • Australischer Baumfalke (Falco longipennis) - Swainson, 1837
  • Eleonorenfalke (Falco eleonorae) - Géné, 1839
  • Schieferfalke (Falco concolor) - Temminck, 1825
  • Australischer Schieferfalk (Falco hypoleucos) - Gould, 1840
  • Merlin (Falco columbarius) - Linnaeus, 1758
  • Rotkopfmerlin (Falco chicquera) - Daudin, 1800
  • Graufalke (Falco ardosiaceus) - Vieillot, 1823
  • Schwarzrückenfalke (Falco dickinsoni) - P. L. Sclater, 1864
  • Madagaskar-Graufalk (Falco zoniventris) - Peters, 1853
  • Rotfußfalke (Falco vespertinus) - Linnaeus, 1766
  • Turmfalke (Falco tinnunculus) - Linnaeus, 1758
  • Rötelfalk (Falco naumanni) - Fleischer, 1818
  • Buntfalk (Falco sparverius) - Linnaeus, 1758
  • Molukken-Turmfalk (Falco moluccensis) - Bonaparte, 1850
  • Australischer Turmfalk (Falco cenchroides) - Vigors & Horsfield, 1827
  • Afrikanischer Turmfalk (Falco rupicoloides) - A. Smith, 1830
  • Madagaskar-Turmfalk (Falco newtoni) - Gurney, 1863
  • Seychellen-Turmfalkfalke (Falco araea) - Oberholser, 1917
  • Mauritius-Turmfalk (Falco punctatus) - Temminck, 1821
  • Fuchsfalke (Falco alopex) - Heuglin, 1861

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:

Red List IUCN - Wanderfalke (Falco peregrinus)

• Literatur:

Mebs, Theodor: Die Falken und ihre Verwandten,402 – 423 In: Grzimeks Tierleben, Vögel 1, 7 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1980


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Dienstag, 15 Dezember 2009 11:06
Länge:
40 - 50 Zentimeter
Gewicht:
600 - 1.300 Gramm
Gefieder:
Geschlechter gleich
Spannweite:
95 - 115 Zentimeter
Ernährung:
Vögel
Jungtiere:
Zugverhalten:
Standvogel / Zugvogel
Fortpflanzung:
Gelege:
3 - 4 Eier
Tragezeit:
Brutzeit:
30 - 33 Tage
Verbreitungsgebiet:
Global
Alter:
15 Jahre
IUCN:
Gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Naturhistorisches Museum Bern
Zoo Link:
www.nmbe.ch
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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